Falkner bringt Vögel zurück in die Lüfte
Andi Huber aus Emerlanden päppelt hilfsbedürftige Greifvögel auf und wildert sie aus
EMERLANDEN - Falkner Andi Huber aus Emerlanden hat es sich zur Aufgabe gemacht, geschwächten oder verletzten Greifvögel zurück in die Luft zu verhelfen. Denn zur Falknerei gehört nicht nur das Abrichten der Tiere sowie die Jagd, sondern vor allem auch die Pflege und Fürsorge.
Andi Huber hilft verletzten, geschwächten sowie aus dem Nest gefallenen Greifvögeln wie Turmfalken, Habichte oder Milane. Seit 2002 besitzt er den Falkner-Schein. Zudem hat er eine Ausbildung zum Jäger absolviert, eine Leidenschaft, die er schon in dritter Generation betreibt. „Mein Opa und mein Vater haben sich schon immer mit dieser Tierart in ihrer Eigenschaft als Jäger und Falkner beschäftigt. Jetzt bin ich dran. Und demnächst wird mein Sohn Marc in der vierten Generation einsteigen“, erzählt Huber.
Wie aber kommen verletzte Greifvögel in die Obhut des Falkners, die schließlich nicht einfach vom Himmel fallen? „Oftmals werden verletzte oder hilflose Greifvögel von Privatpersonen aufgefunden und zu uns gebracht“, sagt eine Mitarbeiterin einer Leutkircher Tierarztpraxis. Sie erklärte: „Wir kümmern uns hier um die medizinische Versorgung und übergeben die Tiere dann in die Obhut von Herrn Huber“. Dieser habe auch schon einmal einen aus dem Nest gefallenen Falken von der Stadt Isny zur Betreuung erhalten.
Um verletzte Vogel wieder flügge zu machen, benötigt Andi Huber nach eigenen Angaben zwischen zwei Tagen bis hin zu drei Wochen. Die Kosten für das Aufpäppeln bezahle er stets selber. Neben der Hege sowie der übernommenen Verantwortung, sich um kranke und hilfsbedürftige Greifvögel zu kümmern, richtet der Falkner momentan das Wüstenbussard-Weibchen (Harris Hawk) Hilde zur Jagd aus. Dies sei eine sehr zeitintensive Angelegenheit.
Zusätzlich fordern seine beiden Jagdhunde Gismo sowie Henry Tag für Tag die Aufmerksamkeit ihres Herrchens sowie von dessen Lebensgefährtin Karin Osswald ein, die selbst im Ländle als Jägerin unterwegs ist und bald den FalknerSchein macht. „In Urlaub gehen kann ich vergessen. Insbesondere wegen Hilde, die lässt so gut wie niemanden anderen, außer mir, an sich heran“, sagt Huber achselzuckend. Diese Tatsache scheint ihn nicht wirklich zu belasten, denn Tierwohl geht beim Vogelliebhaber vor. „Es ist einfach schön zu sehen, wie die Vögel wieder auf die Beine kommen“, sagt der Falkner.