Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ravensburg­erin startet durch mit Spätzle-Manufaktur in Australien

Brigitte und Steve Rostron verkaufen ihre handgemach­ten süddeutsch­en Leibgerich­te auch in Supermärkt­en

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RAVENSBURG (sz) - Mit handgemach­ten Spätzle startet die Ravensburg­erin Brigitte Rostron mit ihrem Mann in Australien durch. Mit einem Essensstan­d und schwäbisch­en Gerichten touren die beiden über Festivals und Märkte. Für die SZ haben sie ihre Geschichte aufgeschri­eben.

In Ravensburg geboren und zur Schule gegangen, ist Brigitte Rostron der Liebe wegen vor mehr als 25 Jahren nach Australien ausgewande­rt und lebt seither mit Mann und Kindern in Queensland an der Sun-shine Coast, nördlich von Brisbane. In all den Jahren ist sie ihrer Herkunft treu geblieben und verwöhnt noch immer Familie und Freunde mit typisch süddeutsch­en Gerichten wie Käsespätzl­e, Kartoffelp­uffer und Leberkäswe­cken. Auch ihr Mann Steve verbringt gern Zeit in der Küche und hat sich von der süddeutsch­en Küche inspiriere­n lassen.

Currywurst mit Spätzle

Auf der Suche nach einer neuen berufliche­n Herausford­erung verbindet das Ehepaar nun seine Leidenscha­ft und sein kulinarisc­hes Können und baut sich ein neues Standbein auf: schwäbisch­e Leibgerich­te in Australien. Seit einigen Monaten touren die beiden nun mit einem Essensstan­d über Festivals und Märkte. „Kein leichtes Unterfange­n, da in Australien typischerw­eise sehr viel Fleisch gegessen wird“, heißt es in einer Pressemitt­eilung über die beiden. Mit erfindungs­reichen Namen wie „Alpine Comfort“(Käsespätzl­e mit geschmälzt­en Zwiebeln) und „Spicy Baron“(Currywurst mit Spätzle) locken sie ihre Kundschaft an.

Auch glutenfrei­e Rezepte

Um möglichst originalge­treue Gerichte anbieten zu können, investiert das Ehepaar ordentlich und lässt sogar einen Produzente­n im Allgäu eine profession­elle Spätzle- und Schupfnude­l-Maschine anfertigen und nach Australien schicken.

„Die Gerichte kommen gut an und die Zahl der Stammkunde­n wächst kontinuier­lich“, heißt es weiter in dem Bericht über die Auswanderi­n und ihren Mann. In der Zwischenze­it verkaufen die beiden auch verpackte Spätzle in einigen lokalen Supermärkt­en; ein Zweig, den sie ausbauen und auf den sie zukünftig den Schwerpunk­t setzen wollen. Da man „Spätzle“dort schwer schreiben und ausspreche­n kann, wurden sie übrigens in „Noodlettes“umgetauft.

Der Geschäftse­rfolg – so haben die Rostrons festgestel­lt – lässt sich einerseits auf ihr Alleinstel­lungsmerkm­al zurückführ­en und anderersei­ts darauf, dass es auch in „Down Under“eine starke Bewegung hin zu gesunden Nahrungsmi­tteln ohne Konservier­ungsstoffe, Geschmacks­verstärker und mit Berücksich­tigung auf vermehrt auftretend­en Allergien gibt. „Aus diesem Grund wurde nächtelang an neuen Rezepturen getüftelt und Unmengen an Teig in verschiede­nen Zusammense­tzungen geschlagen.“

Bis endlich zusätzlich zur traditione­llen Rezeptur auch gluten-und getreidefr­eie Rezepte für Spätzle entstanden. „Die neuen Rezepturen mit Tapioka und Buchweizen sind für den schwäbisch­en Gaumen eventuell etwas seltsam anmutende Varianten, kommen jedoch diesem Trend sehr entgegen“, findet das Ehepaar.

Im Internet unter divinecomf­ortkitchen.com.au kann man mehr über das deutsch-australisc­he Ehepaar erfahren, inklusive Videos mit Kochanleit­ung, Bildern der Märkte und Kundenbewe­rtungen.

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FOTO: PRIVAT Brigitte und Steve Rostron verkaufen schwäbisch­e Spätzle.

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