Schwäbische Zeitung (Wangen)

Wo bleibt denn bloß der Altweibers­ommer?

In den Bergen hat es kräftig geschneit und hoch gelegene Wandertour­en sind erst in einigen Tagen wieder möglich

- Von Michael Munkler

OBERSTDORF (mun) - Der Herbst 2017 ist pünktlich gewesen: Genau zum Ende des meteorolog­ischen Sommers hat es am Wochenende in den Bergen geschneit – oberhalb von 2000 Metern sogar kräftig. Die Zugspitze meldete 60 Zentimeter Neuschnee.

„Oberhalb von 2000 Metern ist es schneebede­ckt“, berichtete der Oberstdorf­er Alpinberat­er Moritz Zobel. Nach seinen Worten sind hoch gelegene Hütten-Verbindung­swege und der Heilbronne­r Weg am Allgäuer Hauptkamm für normale Wanderer derzeit nicht möglich. Nur alpin Erfahrene mit entspreche­nder Ausrüstung könnten sich bei den gegenwärti­gen Verhältnis­sen an solche Touren wagen.

Zobel erwartet nach eigenen Worten, dass sich die Situation bald wieder normalisie­rt. So sei Regen angekündig­t, der das Abschmelze­n des Schnees beschleuni­gen werde. Ohnehin, sagt Zobel, sei ein Kälteeinbr­uch in der zweiten Augusthälf­te oder Anfang September im Hochgebirg­e ganz normal: „Der Herbst hält eben langsam Einzug.“

Hütten weiter geöffnet

Zufrieden seien die meisten Hüttenwirt­e mit der diesjährig­en Saison, berichtet Alpinberat­er Zobel. Der September gilt für viele Bergwander­er als schönste Jahreszeit. Tagsüber ist es nicht mehr so heiß wie im Hochsommer und auch die Fernsicht ist meist besser als in den Hochsommer­monaten Juli und August. Und wann kommt der Altweibers­ommer? Diplom-Meteorolog­e Christian Herold vom Deutschen Wetterdien­st dämpft die Hoffnung: „Die Chancen auf einen langen Spätsommer, wie wir ihn letztes Jahr erleben durften, stehen derzeit ziemlich schlecht“, sagt er. Auch für nächstes Wochenende sehe es nicht wirklich gut aus.

Wie sich das Wetter im weiteren Verlaufe entwickelt, ist laut Wetteronli­ne noch unsicher. Sowohl sehr kühle Luft aus Nordosten als auch warme Luftmassen aus Südwesten machen sich auf den Weg nach Mitteleuro­pa. Wer sich durchsetze­n kann, sei noch unklar.

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FOTO: BENEDIKT SIEGERT Sommerschn­ee zum Herbstanfa­ng: Auf dem Nebelhorn schien nach dem niederschl­agsreichen Wochenende gestern wieder die Sonne und lockte die Touristen an.

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