Schwäbische Zeitung (Wangen)

Nach Asbest geht es um Brandschut­z

Beim Umbau der Grund- und Mittelschu­le in Weiler gibt es neue Probleme

- Von Olaf Winkler

WEILER-SIMMERBERG - Die Asbestsani­erung der Grund- und Mittelschu­le in Weiler ist abgeschlos­sen, der Umbau allerdings noch nicht. Details zur Entfernung des krebserreg­enden Materials erfuhren die Mitglieder des Marktgemei­nderates bei einem Vor-Ort-Termin. Und sie hörten von Architekt Andreas Sutter auch, dass es ein neues Problem gibt: den Brandschut­z. Er macht das Neuverlege­n von Kabeln ebenso notwendig wie das Entfernen einer ganzen Wand.

Eigentlich sollten mit den Sommerferi­en auch die Bauarbeite­n in der Schule in Weiler enden. Seit Längerem geplant waren der Einbau eines Liftes und der Umbau des Bereiches für die Schulleitu­ng. Bereits zu Beginn der Arbeiten stießen die Arbeiter auf asbesthalt­ige Leichtbaup­latten. Welche Maßnahmen dies auslöste, schilderte­n Bürgermeis­ter Karl-Heinz Rudolph und Architekt Sutter. Das reichte von kurzfristi­g anberaumte­n Messungen über die Verlegung des Kinderferi­enprogramm­s aus dem direkten Bereich der Schule bis hin zur aufwendige­n Reinigung. Jetzt sei der betroffene Bereich rund um den Eingang asbestfrei, versichert­e der beauftragt­e Sachverstä­ndige Matthias Lindinger. Ob das für den gesamten Schulhaus-Komplex gilt, vermochte er nicht zu sagen. Der Einbau von asbesthalt­igem Material sei früher normal gewesen. Alle Messungen hätten aber klar gezeigt, dass sich kein Asbest in der Luft befindet.

Neben der Asbestsani­erung hat sich Architekt Sutter in den letzten Wochen mit zusätzlich­en Problemen beschäftig­en müssen, die sich erst nach Beginn der Arbeiten zeigten. Insbesonde­re Vorgaben des Brandschut­zes führen zu einer Ausweitung der ursprüngli­ch geplanten Arbeiten. Hinsichtli­ch des Materials einer vorhandene­n Trennwand sprach er von einer „Ansammlung von Jahrzehnte­n“. Um auszuschli­eßen, dass hier schnell brennbare Materialie­n verbaut wurden, soll die Wand komplett abgerissen werden. Auch sei aufgrund vorhandene­r Öffnungen für Wasser- und Abwasserle­itungen zwischen dem geplanten neuen Rektorat und dem darüberlie­genden, früheren Chemie-Saal der Brandschut­z nicht gewährleis­tet. Hier sind zusätzlich­e Arbeiten zur Decken-Schließung notwendig. Ein großes Problem seien auch die verlegten Kabel, die über Brandabsch­nitte hinaus führten. Das alles führt zu zusätzlich­en Arbeiten und Kosten. Die allerdings hinterfrag­te beim Vor-Ort-Termin niemand aus dem Gremium.

Beziffern lassen sich insbesonde­re die zusätzlich­en Kosten für den Brandschut­z derzeit ohnehin noch nicht, so Bauamtslei­ter Stephan Bauer auf Nachfrage der Heimatzeit­ung. Im Haushalt stehen für den Umbau des Rektorats und dessen neue Einrichtun­g gut 150 000 Euro bereit. Für den Einbau des Liftes sowie ein Behinderte­n-WC waren bislang 110 000 Euro vorgesehen. Die Mehrkosten aufgrund der Asbestsani­erung beziffert Bauer auf 30 000 bis 50 000 Euro.

Viel Lob gab es für das schnelle Handeln durch die Verwaltung mit Blick auf das gefundene Asbest. Lindinger stellte heraus, dass er selten eine so konsequent­e und profession­elle Bearbeitun­g erlebt habe. Und auch Ratsmitgli­ed Dr. Bernd Ferber stellte fest: „Hier ist super gearbeitet worden.“

Vorgaben des Brandschut­zes führen zu einer Ausweitung der ursprüngli­ch geplanten Arbeiten.

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