Ölwehren schützen den Bodensee
Analoge Kommunikation der Anrainerstaaten klappt – Großeinsatz in Wasserburg trainiert
WASSERBURG - Ein Großeinsatz für die Ölwehren am Bodensee ist an der Eschbachmündung in Wasserburg trainiert worden. Jedes Jahr treffen sich die Feuerwehren der Bodensee-Anrainerstaaten Schweiz, Österreich und Deutschland zu einer großen internationalen Ölwehrübung. Damit wollen die Wehren gewappnet sein, um den Bodensee – als einen der größten Trinkwasserspeicher Europas – reinzuhalten und zu schützen.
In diesem Jahr galt es, rund 3000 Liter Mineralöl aufzufangen, die über den Eschbach in Wasserburg in den Bodensee gelangt sind. Die relative Flachwasserzone verlangte den Einsatzkräften der Feuerwehren Lindau und Wasserburg, Nonnenhorn sowie aus Vorarlberg, dem Katastrophenschutz Lindau und dem Lindauer Technischen Hilfswerk (THW) einiges ab, denn nicht alle Einsatzboote konnten da locker bewegt werden.
Trotz der angenommenen großen Menge Öl war diese Übung nicht als Mammutübung vorgesehen. Es sollten nur in überschaubarem Umfang die Begriffe des Ölwehrplanes geübt und trainiert werden, wie Kreisbrandrat Friedhold Schneider erklärt. Da ging es um die Bereitstellungsraum-Kommunikation, die nach wie vor analog funktioniert, da diese Kommunikation nicht mit Digitalfunk realisierbar ist. Dazu kämen die Schritte Auftragsannahme, Rückmeldungen, Abschnittsarbeit und Ölwehrtechnik. Die analoge Funktechnik sei nach wie vor das einzige Kommunikationsmittel auf dem See zwischen Vorarlberg und Bayern, bestätigte Kreisbrandrat Schneider. Seinem Wunsch entsprechend sollten möglichst viele Führungsdienstgrade bei der Übung eingebunden werden, „damit auch dort das Instrument der internationalen Ölwehr richtig erkannt wird“, so der Kreisbrandrat. Hunderte Meter Schwimmsperren aus Vorarlberg, Wasserburg und Lindau wurden an der Eschbachmündung und dem Wasserburger Landungssteg ins Wasser gebracht. Einsatzboote der Feuerwehren fuhren die Schwimmsperren an Ort und Stelle.
Drohne zeigt, ob Aktionen sinnvoll sind
Die besondere Aufmerksamkeit der Führungskräfte galt bei dieser ganzen Aktion der Drohne der Bregenzer Feuerwehr. Die Drohne lieferte Bilder. Mittels der gelieferten Aufnahmen konnten die Führungskräfte genau kontrollieren, ob eine Aktion Sinn macht oder ob das anders, besser gelöst werden kann.
Auf See, vor der Bucht wartete inzwischen das selbstfahrende Ölaufnahmegerät (SÖG ) der Lindauer Feuerwehr, dem die Schwimmsperren das Öl zuleiten. Das SÖG hat die Aufgabe, diese Öl aus dem Bodensee aufzunehmen. Etwa 100 Einsatzkräfte der genannten Rettungsorganisationen übten drei Stunden lang den Einsatz. Dabei zeigte sich die gut funktionierende Kooperation zwischen den Teilnehmern.
Doch es wurden auch Schwachstellen offenbart, wie Friedhold Schneider eingesteht. Um einen eventuellen Umweltschaden auf dem See einzudämmen „brauchen wir neuzeitliche Gerätschaften“.