Berufliche Schulen: Kreis entwickelt Zukunftsmodelle
Kultur- und Schulausschuss beauftragt Verwaltung – Kreistag entscheidet 2018
WANGEN/ACHBERG - Bei einer Gegenstimme hat der Kultur- und Schulausschuss des Kreistags bei seiner Sitzung im Schloss Achberg die Verwaltung beauftragt, Modelle für eine stabile, zukunftsfähige Schulstruktur der fünf beruflichen Schulen im Landkreis Ravensburg zu entwickeln. Im Januar 2018 wird der Kreistag darüber entscheiden.
Zunächst berichtete Franz Baur, Leiter des Dezernats Finanzen, Schulen und Infrastruktur, über die Situation an den Beruflichen Schulen (Investitionsstau, Kleinklassenproblematik) und sagte zum weiteren Vorgehen: „Wir wollen auch die neuesten Zahlen des Statistischen Landesamts heranziehen. Wichtig ist, dass wir nicht jedes Jahr neu zu rechnen anfangen müssen, sondern uns darüber klar werden, wie wir attraktive Schulstandorte schaffen können.“Auch der Amtsleiter für die Kreisschulen, Andreas Ebenhoch, sprach die zur Verfügung stehenden Mittel an. „Es geht nicht um klein-klein, sondern um ein Ausbildungskonzept der nächsten zehn bis 15 Jahre. Die Schullandschaft sollte so geordnet werden, dass sie Ausbildungsqualität und Sicherheit erlangt.“
Gerhard Lang: Versprechen erfüllen
Für CDU-Kreisrat Josef Forderer ist es mit Blick auf eine stabile Zukunft der beruflichen Schulen und die zur Verfügung stehenden Mittel „logische Konsequenz“, auch über das Zusammenlegen von Standorten nachzudenken: „Natürlich wollen wir sie erhalten, aber es muss erlaubt sein, sich hinsichtlich des Qualitätsanspruchs darüber zu unterhalten.“Er war davon überzeugt, dass die „Obergrenze 16“als Mindestzahl für einen Bildungsgang „noch nicht gefallen ist“.
Wenngleich sich Kreisrat Gerhard Lang (SPD) mit dem Beschlussvorschlag der Verwaltung einverstanden erklärte, so wollte er diesen doch als „Bekenntnis zum Erhalt aller beruflichen Schulen im Landkreis“verstanden wissen. „Es muss das erfüllt werden, was bei der Fusion der Kaufmännischen Schulen und der FriedrichSchiedel-Schule in Wangen versprochen wurde“, mahnte der Wangener und zeigte sich überzeugt davon, dass die einzelnen Schulen selber Lösungen finden würden, „um einzelne Berufssparten zusammenzuführen“.
Dem Einwand von ÖDP-Kreisrat Max Scharpf, der Kreistag müsse zunächst „die Richtung vorgeben“, bevor der Kultur- und Schulausschuss aktiv werden könne, entgegnete Franz Baur mit dem Hinweis: „Souverän ist natürlich der Kreistag, der Ausschuss soll diesem aber den Arbeitsauftrag erteilen.“Mit dieser Antwort zeigte sich Scharpf nicht einverstanden und stimmte allein gegen den Beschlussvorschlag.
„Jetzt tun, „was gebraucht wird“
Nachdem Leutkirchs OB Hans-Jörg Henle (CDU) daran erinnert hatte, dass die Phase der Hochkonjunktur nicht ewig anhalte und jetzt zu tun sei, „was gebraucht wird“, um eine „ausgeglichene Struktur im Landkreis“zu erzielen, meldete sich Wangens OB Michael Lang zu Wort. Er saß als Beobachter im Rittersaal und nahm sein „Recht als Kreisrat“wahr, um festzustellen: „Haben wir nicht schon jetzt gute Schulen?“Dennoch müssten „alle angeschaut“werden, befand Lang, die Zahlen gehörten auf den Tisch, die Schulen müssten in den Prozess mit einbezogen und die Aufgaben unabhängig von der Haushaltslage verteilt werden.
„Das Thema erledigt sich nicht von selbst“, fasste Landrat Harald Sievers zusammen, „wir müssen nochmals darauf schauen und die vorgebrachten Argumente nacharbeiten.“Wo jetzt Geld in die Hand genommen würde, müsse dies nachhaltig geschehen. Sievers sprach vom „Selbstgestaltungswillen“und davon, „den Apfel am Baum nicht faulen zu lassen“, sondern aktiv zu werden, „wenn sich die ersten braunen Flecken zeigen“. Der Landrat informierte über die bevorstehende Fachtagung mit den Schulleitern und war sich sicher: „Es wird nicht nur ein Modell geben. Unser gemeinsamer Versuch sollte es sein, nach dem zu schauen, was alle Fachbereiche einschließt. Das kann ein Verschieben zur Folge haben, aber auch gezielt Neues.“
Sonntag, 17. September:
Auf nach Wangen, wo verkaufsoffener Sonntag als auch Radkriterium für eine belebte Innenstadt sorgen. Ab 11 Uhr ist der Kriteriumskurs zwischen Lindauer Straße und Immelmannstraße für die Radsportler bestimmt. Nach den Junioren Jedermännern Und Hobbyfahrern wird es um 14.30 Uhr bei den Profis mit dem Zeitfahren Ernst. Gegen 15 Uhr startet das Hauptrennen. In der Altstadt selbst geht es zwischen 13 und 18 Uhr rund. Neben den offenen Geschäften locken viele Attraktionen von Ponyreiten bis zur Autoausstellung.