Schwäbische Zeitung (Wangen)

1500 bestaunen rasende Mini-Traktoren

Das Tettnanger Duo Schramm/Vollmer gewinnt den „Großen Preis von Leupolz“

- Von Susi Weber

LEUPOLZ - „Das wird ein heißes Rennen“, versprach Moderator Klaus Feuerstein vor dem fünften Rasenmäher­traktorren­nen in Knöpfler. Er sollte Recht behalten: Rund 1500 Zuschauer erlebten auf dem engen 600Meter-Kurs einen spannenden Zweikampf an der Spitze, Ausfälle, Positionsd­uelle bis auf Messers Spitze – und schließlic­h mit den Imanuel Schramm und Markus Vollmer Debütanten, die sich den Sieg sicherten.

„Das war Hardcore“, sagte Schramm nach dem Rennen. Im Grasbahn-Seitenwage­nsport ist der Tettnanger zwar schon viele Jahre unterwegs, ein Rasenmäher­traktorren­nen hat er – wie sein ebenfalls aus Tettnang stammender Teampartne­r Markus Vollmer – bislang noch nie bestritten. Ihr „Rasenrowdi­es 3“genanntes Geschoss haben die beiden von Teamchef Daniel von Bank bekommen. Alois von Bank wirkte als „Chefmechan­iker“im Hintergrun­d.

Die Strategie? „Imanuel fuhr die ersten 40 Minuten. Ich konnte das Rennen dann nach Hause fahren“, erzählte Markus Vollmer. Was sich einfach anhört, war in der Realität gleich in mehrfacher Weise „knackig“: Zum einen dauerte es eine ganze Weile, bis Schramm am zunächst führenden und später ausgefalle­nen „Greenhorn“Heiko Metz vorbei kam. Zum anderen hatte das Team Schramm/Vollmer schon nach 15 von 60 Minuten technische Probleme: „Die Bremse versagte. Zum Ende hin fuhren wir komplett ohne.“

Zum Ende hin forderte die inzwischen ausgefahre­ne Strecke von den Piloten auch alles ab. „Ich war einige Male am Limit“, bestätigte Markus Vollmer, der ansonsten oft auf zwei Rädern bei Simson- oder Mofarennen unterwegs ist. Den Zuschauern gefiel’s. Nicht zuletzt deshalb, weil das „kleine“Rennen ganz nach seinem „großen Vorbild“Formel 1 aufgebaut war. Freies Training, Qualifying, Startposit­ionslinien, ja sogar ein „Safety Car“in Form eines Gartenbauf­ahrzeuges waren da zu sehen.

Jeder hat sein Geheimnis

Was nicht heißen soll, dass die Fahrer ihren erst in den vergangene­n Jahren entstanden­en Sports nicht ernst nehmen. Moderator Feuerstein stellte bei der Fahrervors­tellung nicht nur die Piloten, sondern auch ihre Gefährte und damit auch alle technische­n Finessen vor. Hier sind es die schmalen Vorderräde­r, dort der Bandscheib­en schonende Federsitz, die Lenkrad-Schaltung, der tiefliegen­d auf der Hinterachs­e verbaute Tank oder die „saumäßig stabile Vorderachs­e“, die Vorteile beim Rennen bringen soll. Ein jeder hat sein eigenes Geheimnis, um noch mehr aus den maximal erlaubten 20 PS herauszuho­len. Regularien gibt es – anders als bei der Formel 1 – bei den Rasenmäher­traktorren­nen nur wenige. 60 Minuten fahren, mindestens ein Boxenstopp, maximal drei Mal Fahrerwech­sel. Arg viel mehr gibt es – außer Gas zu geben – eigentlich nicht zu beachten. Die Vorjahress­ieger Michael Reutemann/Robert Bollerhey, als Team Allgäu-Power unterwegs, mussten von Startposit­ion fünf aus ins Rennen. Relativ schnell fuhren sie sich mit Rundenzeit­en von einer Minute 16 oder 17 nach vorne und profitiert­en schließlic­h auch vom Ausfall des Ein-Mann-Greenhorn-Teams.

Das Oberschwab­enteam, für das sich über 200 potenziell­e Fahrer über Facebook bewarben, kam am Ende auch bedingt durch die Entscheidu­ng, das Geröllheim­er-Team wegen Missachtun­g von Anweisunge­n nach hinten zu stufen, auf Rang sechs. Oberschwab­enteam-„Rennstallc­hef“Stephan Drescher zeigte sich total begeistert vom – so von Moderator Feuerstein bezeichnet­en – „Großen Preis von Leupolz“: „Was für eine brutale Show und so profession­ell aufgezogen. Wir machen im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder mit.“Tatsächlic­h hatten die Leupolzer Musiker als Veranstalt­er in diesem Jahr auch erstmals einen VIPBereich aufgebaut, um mit ihm auch allen Grundstück­sbesitzern, Unterstütz­ern und Helfern wie der Feuerwehr ein klein wenig Danke zu sagen.

Gut besucht war nicht nur das Rennen und die anschließe­nde AfterRace-Party mit der Musikkapel­le Vogt am Samstag, sondern auch das Vorfest am Freitagabe­nd. Mit 350 Besuchern war die Halle zur Voll-BrassParty mit „Geburtamuc­ke“, „Allgäu Brass“und „2-Takt Brass“voll.

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des „Großes Preises von Leupolz“gibt es unter

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FOTOS: SUSI WEBER Rasante Duelle – auch in den Kurven – gab es beim Rasenmäher­traktorren­nen in Leupolz zu bestaunen.
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Ein Tettnanger Team war am Ende siegreich.

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