Lang schlägt versenkbare Poller für die Altstadt vor
Letzte Wahlveranstaltung – Amtsinhaber will mit Händlern über Ideen reden
WANGEN - Schlussspurt im Wahlkampf zur Wangener Oberbürgermeisterwahl: Amtsinhaber und Alleinkandidat Michael Lang hat am Dienstagabend im Gasthaus Baumgarten seinen Veranstaltungsreigen als Bewerber beendet. Neben vielen Themen, die sich aus seiner Sicht positiv entwickelt haben, ging er auch auf Schwächen in der Stadt ein: „Wangen hat manches nicht ideal gelöst“, sagte er mit Blick auf die generelle Verkehrssituation im Stadtgebiet. Und genau um dieses Thema drehte sich auch die Diskussion mit den rund zehn Gästen.
Keine Hoffnung machte er, was eine generelle Verbesserung der Lage auf den Hauptverkehrsachsen durch den immer wieder diskutierten
Bau einer Ortsumfahrung angeht: „Es gibt keine Trasse“, erklärte er. Deshalb müsse man den (zunehmenden) Verkehr „bündeln und abwickeln“.
Dies könne durch den bis
2024 erhofften
Bau der Bahnunterführung an der B 32 und überdies durch mehr Kreisverkehre geschehen. Beispielhaft nannte er dafür die Kreuzungen an der Siemens-, der Zeppelin- und der Isnyer Straße zur B 32. Bei möglichen Förderungen hofft der OB auf „Rückenwind“durch die Landesgartenschau.
Gartenschau-Parkplätze Richtung Lottenmühle?
Auf Nachfrage stellte er sich Gedankenspielen für (temporäre) Parkplätze für die Großveranstaltung: Einen Schwerpunkt sieht er zwischen Wangener Ortsausfahrt und Lottenmühle. Potenziale gebe es zudem „Richtung Realschule“. Beide seien „relativ leicht“zu realisieren, weitere seien aber möglich. Vor einer Entscheidung müsse aber zuerst geklärt werden, wo es Eingänge zum künftigen Gartenschaugelände gibt.
In Sachen Altstadtverkehr zeigte sich am Dienstagabend einmal mehr, wie weit bei diesem Thema die Meinungen auseinander gehen. Einerseits wird weiterhin der Parksuchverkehr beklagt. Zählungen hätten ergeben, dass an einem einzigen Tag 420 Autofahrer in die Altstadt einführen, um im Bereich Kellhof/Paradiesstraße Stellflächen zu suchen, hieß es. Zudem verursachte der über das Pflaster rollende Verkehr derartigen Lärm, dass die Mitarbeiter des Gästeamts zum Teil „ihre eigene Stimme nicht mehr hören“. Andererseits wünschten Frauen Parkplätze in der Wangener Altstadt, vor allem aus Sicherheitsgründen bei Dunkelheit.
Michael Lang kündigte indes eine Diskussionsrunde mit den Altstadthändlern noch in diesem Herbst an. Dabei soll es zum einen um Alternativen zum derzeitigen Stadtbusverkehr gehen. Diesen will der OB künftig – wie mehrfach berichtet – weitestgehend aus der Altstadt heraus halten.
Zum anderen will er dabei den Einbau absenkbarer Poller ins Gespräch bringen. Diese könnten – so die Idee Langs – beispielsweise samstags nach Geschäftsschluss hochgefahren werden. „Dann geht es nicht mehr darum, Lebensmittel zu kaufen, sondern darum, die Stadt zu genießen“, argumentierte er. Lang skizzierte auch seine Grundidee dazu: Es gelte, den Verkehr im Zentrum zu verlangsamen, zu reduzieren und „peu à peu“aus der Altstadt herauszubekommen.
„Persönlich ist die Wahl trotzdem aufregend“
Dass es darüber hinaus diverse weitere Diskussionspunkte zum Altstadtverkehr gibt, wurde an dem Abend ebenfalls deutlich. Kritik übten Anwesende beispielsweise an der Vielzahl von Radlern dort, der Nichtüberwachung des Tempos, zu kleiner, entsprechender Beschilderung und der aus mancher Sicht zu geringen Breite der Gehwege in der sanierten Bindstraße.
Zum Schluss seiner Wahlveranstaltung rief Michael Lang auf, am Sonntag nicht nur das Wahlrecht für den Bundestag wahrzunehmen, sondern auch für die OB-Wahl. Obwohl Alleinkandidat erklärte er: „Für mich persönlich ist die Wahl trotzdem aufregend.“
Im Vorfeld des SZ-Talks mit Michael Lang in der vergangenen Woche hatten Leser vorab Fragen gestellt, die an dem Abend nicht mehr behandelt wurden. Fragen und Antworten Langs dazu lesen Sie auf SEITE 18