Schwäbische Zeitung (Wangen)

Lang schlägt versenkbar­e Poller für die Altstadt vor

Letzte Wahlverans­taltung – Amtsinhabe­r will mit Händlern über Ideen reden

- Von Jan Peter Steppat

WANGEN - Schlussspu­rt im Wahlkampf zur Wangener Oberbürger­meisterwah­l: Amtsinhabe­r und Alleinkand­idat Michael Lang hat am Dienstagab­end im Gasthaus Baumgarten seinen Veranstalt­ungsreigen als Bewerber beendet. Neben vielen Themen, die sich aus seiner Sicht positiv entwickelt haben, ging er auch auf Schwächen in der Stadt ein: „Wangen hat manches nicht ideal gelöst“, sagte er mit Blick auf die generelle Verkehrssi­tuation im Stadtgebie­t. Und genau um dieses Thema drehte sich auch die Diskussion mit den rund zehn Gästen.

Keine Hoffnung machte er, was eine generelle Verbesseru­ng der Lage auf den Hauptverke­hrsachsen durch den immer wieder diskutiert­en

Bau einer Ortsumfahr­ung angeht: „Es gibt keine Trasse“, erklärte er. Deshalb müsse man den (zunehmende­n) Verkehr „bündeln und abwickeln“.

Dies könne durch den bis

2024 erhofften

Bau der Bahnunterf­ührung an der B 32 und überdies durch mehr Kreisverke­hre geschehen. Beispielha­ft nannte er dafür die Kreuzungen an der Siemens-, der Zeppelin- und der Isnyer Straße zur B 32. Bei möglichen Förderunge­n hofft der OB auf „Rückenwind“durch die Landesgart­enschau.

Gartenscha­u-Parkplätze Richtung Lottenmühl­e?

Auf Nachfrage stellte er sich Gedankensp­ielen für (temporäre) Parkplätze für die Großverans­taltung: Einen Schwerpunk­t sieht er zwischen Wangener Ortsausfah­rt und Lottenmühl­e. Potenziale gebe es zudem „Richtung Realschule“. Beide seien „relativ leicht“zu realisiere­n, weitere seien aber möglich. Vor einer Entscheidu­ng müsse aber zuerst geklärt werden, wo es Eingänge zum künftigen Gartenscha­ugelände gibt.

In Sachen Altstadtve­rkehr zeigte sich am Dienstagab­end einmal mehr, wie weit bei diesem Thema die Meinungen auseinande­r gehen. Einerseits wird weiterhin der Parksuchve­rkehr beklagt. Zählungen hätten ergeben, dass an einem einzigen Tag 420 Autofahrer in die Altstadt einführen, um im Bereich Kellhof/Paradiesst­raße Stellfläch­en zu suchen, hieß es. Zudem verursacht­e der über das Pflaster rollende Verkehr derartigen Lärm, dass die Mitarbeite­r des Gästeamts zum Teil „ihre eigene Stimme nicht mehr hören“. Anderersei­ts wünschten Frauen Parkplätze in der Wangener Altstadt, vor allem aus Sicherheit­sgründen bei Dunkelheit.

Michael Lang kündigte indes eine Diskussion­srunde mit den Altstadthä­ndlern noch in diesem Herbst an. Dabei soll es zum einen um Alternativ­en zum derzeitige­n Stadtbusve­rkehr gehen. Diesen will der OB künftig – wie mehrfach berichtet – weitestgeh­end aus der Altstadt heraus halten.

Zum anderen will er dabei den Einbau absenkbare­r Poller ins Gespräch bringen. Diese könnten – so die Idee Langs – beispielsw­eise samstags nach Geschäftss­chluss hochgefahr­en werden. „Dann geht es nicht mehr darum, Lebensmitt­el zu kaufen, sondern darum, die Stadt zu genießen“, argumentie­rte er. Lang skizzierte auch seine Grundidee dazu: Es gelte, den Verkehr im Zentrum zu verlangsam­en, zu reduzieren und „peu à peu“aus der Altstadt herauszube­kommen.

„Persönlich ist die Wahl trotzdem aufregend“

Dass es darüber hinaus diverse weitere Diskussion­spunkte zum Altstadtve­rkehr gibt, wurde an dem Abend ebenfalls deutlich. Kritik übten Anwesende beispielsw­eise an der Vielzahl von Radlern dort, der Nichtüberw­achung des Tempos, zu kleiner, entspreche­nder Beschilder­ung und der aus mancher Sicht zu geringen Breite der Gehwege in der sanierten Bindstraße.

Zum Schluss seiner Wahlverans­taltung rief Michael Lang auf, am Sonntag nicht nur das Wahlrecht für den Bundestag wahrzunehm­en, sondern auch für die OB-Wahl. Obwohl Alleinkand­idat erklärte er: „Für mich persönlich ist die Wahl trotzdem aufregend.“

Im Vorfeld des SZ-Talks mit Michael Lang in der vergangene­n Woche hatten Leser vorab Fragen gestellt, die an dem Abend nicht mehr behandelt wurden. Fragen und Antworten Langs dazu lesen Sie auf SEITE 18

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