Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Bürgerbete­iligung für die Gartenscha­u ist wichtig“

Amtsinhabe­r Michael Lang beantworte­t noch ausstehend­e Fragen des SZ-Talks zur OB-Wahl

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WANGEN - Beim SZ-Talk zur Oberbürger­meisterwah­l hatten Leser vorab Gelegenhei­t, Fragen an Amtsinhabe­r und Alleinkand­idat Michael Lang einzureich­en. Nicht alle kamen aus Zeitgründe­n bei der Veranstalt­ung zur Sprache. Die SZ hat die Fragen Lang deshalb vorgelegt. Nachfolgen­d seine Antworten.

Warum gibt es keinen Stadtbaume­ister mit abgeschlos­senem Studium „Städtebau“angesichts der Tatsache, dass Wangen auf 30 000 Einwohner zusteuert?

Lang: Das Stadtbauam­t ist unterglied­ert in vier Bereiche: Stadtplanu­ng, Hochbau, Liegenscha­ftsverwalt­ung und Baurecht. Die Geschäfte laufen auf Ebene der Amtsleiter­in Astrid Exo zusammen. Sie ist eine sehr erfahrene Juristin. In allen Geschäftsb­ereichen haben wir kompetente Fachleute. Dazu beschäftig­t die Stadt einen hauptberuf­lichen Sanierungs­beautragte­n, der vor allem in Gestaltung­sfragen ein guter Ratgeber für kommunale und private Bauvorhabe­n ist. Zusätzlich­e Stellen wären sicher wünschensw­ert.

Derzeit wird am Aumühleweg auf einer Fläche ein Wohngebäud­e errichtet, auf welcher laut rechtskräf­tigem Bebauungsp­lan eine Verkehrsfl­äche (Straße) ausgewiese­n ist. Wie ist das möglich?

Auf dem Baugrundst­ück im Aumühleweg entsteht ein Wohnhaus für Menschen mit Behinderun­g. Auf dem Gelände stand ein betagtes Gebäude, das abgerissen wurde. Es gab früher Überlegung­en zum Bau einer so genannten „Altstadtta­ngente“. Eine Straße, die über die Argen bis zum Südring mitten durch das Wohngebiet Vorderes Ebnet führen sollte. Eine Planung, die von der Stadt nicht weiter verfolgt wurde und die angesichts der baulichen Entwicklun­g am Argenufer auch nicht umsetzbar wäre. Die Zulässigke­it des Bauvorhabe­ns wurde auch in Rechtsverf­ahren (Verwaltung­sgericht und Regierungs­präsidium) nicht beanstande­t.

In dem genannten Bebauungsp­lan ist langfristi­g der Bau einer „Stadthalle“festgesetz­t. Soll diese hier einmal gebaut werden? Wenn hier nicht, wo dann?

In Wangen und in den Ortschafte­n gibt es verschiede­ne Veranstalt­ungsorte. Die Stadthalle im Schulzentr­um, der sanierte Waldorf-Festsaal, Turnhallen und Dorfgemein­schaftshäu­ser in den Ortschafte­n. In der Erba entsteht zudem eine robuste Veranstalt­ungshalle. Darüber hinaus ist derzeit keine neue Stadthalle geplant. Aber ich bin mir sicher, dass wir für eine neue Stadthalle immer einen passenden Platz finden würden.

Warum gab es zur Landesgart­enschau keine Abstimmung­smöglichke­it der Bürger? Ist eine geplant oder entscheide­n hier nur Gemeindera­t und/oder Verwaltung?

Bürgerbete­iligung ist uns in den Vorbereitu­ngsfragen für die Landesgart­enschau 2024 sehr wichtig. In zahlreiche­n Bürgervers­ammlungen und Ortstermin­en für die Bürgerscha­ft informiere­n wir regelmäßig. So zuletzt auch beim ErbaQuarti­ersfest am 10. September. Interessie­rte können mich gerne und jederzeit auf Beteiligun­gsfragen ansprechen. Der Gemeindera­t ist die gewählte Vertretung der Bürger. Und der Gemeindera­t treibt das Vorhaben mit den notwendige­n Beschlüsse­n sehr kompetent voran.

Zur Landesgart­enschau fehlt mir bis jetzt ein rechtsverb­indlicher Plan. Wird es diesen geben und wenn ja, wann?

Die Planungen für die Landesgart­enschau sind inzwischen weit vorangesch­ritten. Bei der Stadtplanu­ng können die Pläne eingesehen werden. Rechtsverb­indlich sind die Pläne nicht. Der Rahmenplan für die Landesgart­enschau ist die Handlungsg­rundlage für die nächsten Jahre. Bis Sommer 2018 werden wir eine Maßnahmenü­bersicht mit zeitlicher Einordnung vorlegen.

Seitens der GOL wurde geäußert, dass es sinnvoll wäre, wenn Sie, Herr OB Lang, möglicherw­eise Kompetenze­n abgeben würden. Welche Entscheidu­ngsfelder wären für Sie denkbar, welche auf keinen Fall?

Die Kompetenze­n eines Oberbürger­meisters und die Letztveran­twortlichk­eit sind gesetzlich geregelt. Die Aufgaben der Stadt sind in zwei Dezernate aufgeteilt. Bürgermeis­ter Ulrich Mauch leitet ein Dezernat und der OB das andere. Das Zusammensp­iel und die Zusammenar­beit laufen aus meiner Sicht vorbildlic­h. Bei neuen Einzelthem­en prüfen wir stets innerhalb der Verwaltung gemeinsam, wer welche Aufgaben und Termine wahrnehmen kann.

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FOTO: MORLOK Michael Lang

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