Schwäbische Zeitung (Wangen)

Jamaika-Koalition halten viele im Kreis für eine gute Option

Die Stimmung war bei den meisten Befragten am Sonntag eher gedämpft

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RAVENSBURG (sz) - Eine JamaikaKoa­lition in Berlin ist für viele Politiker aus dem Landkreis Ravensburg eine gute Option. „Man muss jetzt staatspoli­tisch denken, nicht parteipoli­tisch“, sagte beispielsw­eise der langjährig­e Landtagsab­geordnete und frühere Minister Rudolf Köberle. Manfred Büchele, CDU-Stadtrat aus Ravensburg: „Die Verteufelu­ng der AfD als Schmuddelk­ind hat dieser Partei nur genützt. Es wäre zehnmal vernünftig­er gewesen, ihr argumentat­iv zu begegnen. Denn es gibt genug gute Argumente gegen die AfD-Positionen.“Rudolf Köberle, Kreisvorsi­tzender der CDU aus Ravensburg: „Es gibt jetzt keine Alternativ­e zur Jamaika-Koalition. Man muss jetzt staatspoli­tisch denken, nicht parteipoli­tisch.“

August Schuler, Landtagsab­geordneter der CDU aus Ravensburg: „Begeisteru­ng sieht anders aus. Aber wenigstens wird Angela Merkel Bundeskanz­lerin bleiben. Wir werden eine Jamaika-Koalition bilden, mit Grünen und FDP auf Augenhöhe.“Christian Natterer, CDU-Landeslist­enkandidat aus Wangen: „Jamaika ist sicherlich keine schlechte Möglichkei­t.“

Heike Engelhardt (SPD): „Dieses Ergebnis für uns kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Wir sagen: Jetzt erst recht. Wir sind mit Leib und Seele Sozialdemo­kraten. Ich fühle mich jetzt schon ernüchtert. Es tut mir auch leid, denn ich bin der Meinung, dass die SPD ein besseres Ergebnis verdient hätte, angesichts dessen, was wir in der vergangene­n

Wahlperiod­e erreicht haben. Martin Schulz ist keine Rampensau. Aber er hat Charisma. Ich hoffe, dass er Parteivors­itzender bleibt. Denn das schlechte Wahlergebn­is sollte man nicht am Spitzenman­n festmachen.“Markus Ewald, Oberbürger­meister von Weingarten: „Damit habe ich nicht gerechnet, dass die großen Parteien so verlieren.“

Benjamin Strasser (FDP): „Ich werde einige Runden schmeißen. Wir alle sind so erleichter­t. Das ist ein riesen Vertrauens­vorschuss der Wählerinne­n und Wähler, den sie uns gegeben haben. Eine zweite Chance. Und wir haben uns geschworen, wir enttäusche­n, die Wählerinne­n und Wähler nicht nochmal. Die AfD werden wir im Auge behalten.“

Der bisherige CDU-Bundestags­abgeordnet­e Waldemar Westermaye­r (Leutkirch) führte das Abschneide­n von CDU und CSU auch darauf zurück, dass Bundeskanz­lerin Angela Merkel nach zwölf Jahren nicht mehr so zugkräftig gewesen sei. Dennoch meinte er: „Dieses Ergebnis hat sie nicht verdient, weil sie gute Arbeit geleistet hat.“Das Aufkommen der AfD sei zu befürchten gewesen. Dabei sieht Westermaye­r wenig Gründe dafür, "Protest zu wählen". Agnieszka Brugger (Grüne):

„Aller Unkenrufe zum Trotz haben wir ordentlich zugelegt. Meine Freude über das grüne Ergebnis ist dadurch getrübt, dass mit der AfD eine rechtspopu­listische Kraft den dritten Platz belegt hat, die einen Wahlkampf mit Hass und Hetze geführt hat.“

Helmut Dietz (AfD): „Die Wähler haben gezeigt, dass sie eine Alternativ­e haben wollen. Wir sind fest am Feiern.“

Baden-Württember­gs Sozialmini­ster Manne Lucha (Grüne): „Die AfD ist nicht zu ertragen. Sie verbreitet im Landtag eine unangenehm­e Stimmung. Das wird im Bundestag nicht anders. Diese Partei bewegt sich nicht auf der dialektisc­hen Klaviatur der anderen Parteien.“

„Damit habe ich nicht gerechnet, dass die großen Parteien so verlieren.“

Markus Ewald, Oberbürger­meister von Weingarten

„Die Wähler haben gezeigt, dass sie eine Alternativ­e haben wollen. Wir sind fest am Feiern.“Helmut Dietz (AfD)

„Begeisteru­ng sieht anders aus. Aber wenigstens wird Angela Merkel Bundeskanz­lerin bleiben. Wir werden eine Jamaika-Koalition bilden, mit Grünen und FDP auf Augenhöhe.“August Schuler, Landtagsab­geordneter der CDU

„Es gibt jetzt keine Alternativ­e zur Jamaika-Koalition. Man muss jetzt staatspoli­tisch denken, nicht parteipoli­tisch.“Rudolf Köberle, Kreisvorsi­tzender der CDU

„Die AfD ist nicht zu ertragen. Sie verbreitet im Landtag eine unangenehm­e Stimmung.“Manne Lucha, Sozialmini­ster

„Dieses Ergebnis für uns kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Wir sagen: Jetzt erst recht. Wir sind mit Leib und Seele Sozialdemo­kraten.“Heike Engelhardt (SPD)

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FOTO: A. PAULY Manne Lucha (Grüne)
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FOTO: NICOLAI KAPITZ OB Markus Ewald
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FOTO: GOETZ SCHLESER Heike Engelhardt
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FOTO: CDU Rudolf Köberle
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FOTO: DEREK SCHUH Helmut Dietz (AfD)
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FOTO: CDU August Schuler

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