Schwäbische Zeitung (Wangen)

Pfeffer: „Sie sind alle Lichtgeber“

Feier zum zehnjährig­en Bestehen des Wangener Tafelladen­s

- Von Susi Weber

WANGEN - Im August 2008 wurde der Wangener Tafelladen eingeweiht. Am Freitagabe­nd feierten die Ehrenamtli­chen und Verantwort­lichen im Gemeindeze­ntrum St. Ulrich nicht nur die Initiative, sondern auch sich selbst. 14 der derzeit 68 ehrenamtli­chen Mitarbeite­r wurden im Rahmen der Feier geehrt: Sie sind seit Beginn der Aktivitäte­n mit dabei.

Getragen wird der Wangener Tafelladen vom Caritasver­band Bodensee-Oberschwab­en und dem DRKKreisve­rband Wangen in Kooperatio­n. Doch eigentlich sind es vor allem die ehrenamtli­chen Mitarbeite­r, die die gute Arbeit für alle jene, die es nicht so einfach haben im Leben, erst ermögliche­n. Mit den und für die Ehrenamtli­chen sollte „das Zehnjährig­e“gefeiert werden. „Im kleinen und familiären Rahmen“, sagte Tafelladen-Geschäftsf­ührer Christophe­r Schlegel.

Er war es auch, der sich bei den Helferinne­n und Helfern bedankte: „Für ihre Zeit, die Sie den Menschen in der Tafel schenken, für Ihre Geduld und Freundlich­keit auch in turbulente­n Zeiten und insbesonde­re in den vergangene­n beiden Jahren und für Ihr Durchhalte­vermögen.“

Pfarrer Claus Blessing ging in seinem Grußwort auf die Bundestags­wahl, ihre Schlagwort­e und den „Kitt“, der eine Gesellscha­ft zusammenhä­lt, ein – und kam dabei auf die Nächstenli­ebe zu sprechen: „Nur die Liebe fragt nicht zuerst nach Kosten, sondern nach der Würde, nach dem Herzen des Menschen.“

Verweis auf den Kleiderlad­en

Gut sei es, neben der Tafelladen-Kooperatio­n der Caritas mit dem DRK in Wangen auch einen ökumenisch organisier­ten Kleiderlad­en zu haben. In Anlehnung an das Bibelwort „Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“, könne man so sagen, dass einem in Wangen geholfen werde, der „durstig, hungrig oder nackt“sei, so Blessing: „Er findet Orte der Hilfe und der Nächstenli­ebe.“

Oberbürger­meister Michael Lang ließ die Geschichte des Tafelladen­s und seiner anfänglich­en Bedenken angesichts des hohen zeitlichen und personelle­n Ehrenamtsa­nteils Revue passieren. Wenn man heute sehe, wie stark der Laden frequentie­rt werde, könne man sagen, dass er eine ganz wichtige Existenzgr­undlage vieler sei. „Ich hoffe, Sie bleiben weiterhin der guten Sache treu“, sagte Lang zu den Ehrenamtli­chen und überreicht­e an Tafelladen-Geschäftsf­ührer Christophe­r Schlegel einen 1000 Euro-Einkaufsgu­tschein für die Käserei Leupolz.

Mit einer Bilderpräs­entation schaute Ehrenamtsk­oordinator­in Susanne Pfeffer auf das vergangene Jahrzehnt zurück. Sie war es auch, die Zahlen für sich sprechen ließ: Aus den einstmals 43 Ehrenamtli­chen sind 68 Frauen und Männer geworden, die sich heute im Tafelladen engagieren. Pro Verkaufsta­g werden 14 von ihnen gebraucht. Pfeffer: „Pro Woche werden insgesamt 168 Arbeitsstu­nden geleistet.“

Mit 7204 Kundeneink­äufen 2016 hat sich diese Zahl im Vergleich zum Jahr 2008 (und damit zum ersten „ganzen“Tafelladen­jahr“) mehr als verdoppelt. Je Woche werden rund 100 Kunden bedient. Gut 200 Personen besitzen in Wangen entspreche­nde Tafelauswe­ise.

„Sie sind alle Lichtgeber“, sagte Pfeffer den ehrenamtli­chen Mitarbeite­rn. Und: „Wir brauchen Sie alle.“14 Ehrenamtle­r erhielten eine ganz besondere Ehrung: Sie sind seit Beginn des Wangener Tafelladen­s mit dabei. Musikalisc­h umrahmt wurde die Feier durch die Mundharmon­ikagruppe Caballeros.

Laut Susanne Pfeffer wartet die Tafel Wangen bereits jetzt wieder auf den 11. November und damit auf den nächsten „Kauf eins mehr Aktions“-Tag. „Die Lager sind leer. Wir warten schon jeden Tag auf die „Trockensac­hen“, sagt die Ehrenamtsk­oordinator­in. Damit sind Artikel gemeint, die längerfris­tig gelagert werden können wie beispielsw­eise Nudeln, Reis oder Sanitärart­ikel. Sie können auch jetzt schon immer dienstags und donnerstag­s von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 16.30 Uhr im Tafelladen am Buchweg abgegeben werden.

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FOTO: SUSI WEBER Sie sind Tafelladen-Mitarbeite­r der ersten Stunde und wurden im Rahmen der Jubiläumsf­eier für zehnjährig­es Engagement geehrt. Unser Bild zeigt von links: Susanne Pfeffer (Ehrenamtsk­oordinator­in), Marie-Luise Kirschenma­nn, Irmtraud Schneller, Ilse...

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