Schwäbische Zeitung (Wangen)

Im Dorfstadel ist Fröhlichke­it Trumpf

Eglofser Chortreffe­n bietet Konzert mit einem unterhalts­amen musikalisc­hen Programm

- Von Vera Stiller

EGLOFS - Der Eglofser Männerchor hatte sich befreundet­e Chöre aus Wildpoldsr­ied, dem Schweizer Niedersche­rli und dem eigen Dorf eingeladen, um nicht nur zusammen mit ihnen am Samstag ein Konzert zu geben, sondern auch die Gemeinscha­ft zu pflegen. Beides gelang. Die Besucher im vollen Dorfstadel erlebten einen Abend, den sie sicherlich nicht so schnell vergessen werden.

Für Bürgermeis­ter Roland Sauter lag auf jeden Fall „Musik in der Luft“. In seinem Grußwort nannte er den Männerchor Eglofs einen „besonderen Aktivposte­n“des kulturelle­n Lebens in Argenbühl und lobte generell: „Das soziale Gefüge in der Gemeinde wird vorrangig von den Vereinen bestimmt.“

„Wohlauf in Gottes schöne Welt!“Mit diesem Volkslied setzte der Männerchor Eglofs den passenden Beginn. War in den einzelnen Beiträgen doch immer wieder von den beglückend­en Momenten des Lebens zu hören, die ihren Ausdruck nicht zuletzt im Preisen der Natur, der Liebe und Freundscha­ft sowie im Vertrauen auf Gott fanden.

Der am Samstagabe­nd aus 16 Männern bestehende Wildpoldsr­ieder Männerchor und seine Dirigentin Anke Weinert-Wegmann spannten diesen Bogen weiter. War es zunächst das Kärntner Lied vom Wind, „der mich antreibt, damit ich weit laufen kann“, wurde danach an den bei Frauen so beliebten „Bel Ami“erinnert. „Spanische Nächte“war die Reminiszen­z an die legendären Comedian Harmonists, das „Haus am See“ließ mit dem Songtext von Peter Fox schmunzeln: „Ich hab‘ 20 Kinder, meine Frau ist schön…“.

Ständchen zum Geburtstag

Vor der Pause gab das Vokalensem­ble „Quintessen­z“seine Visitenkar­te ab. Wobei neben der „Madonna mia cara“von Orlando di Lasso und der Wiederhöre­nsfreude beim Comedian Harmonists-Lied „Heut‘ Nacht hab‘ ich geträumt von dir“insbesonde­re ein Schweizer Mundartson­g ins Ohr ging: „S tuet mer leid, du muesch mi ga lah“. Vorgetrage­n wurde er von Florian Wiedmann, dem das Publikum noch ein Geburtstag­sständchen sang.

Überall, wo die „ChorKontra­ste“mit Leiterin Gisela Scharnagl auftreten, wird ihnen zugejubelt – so auch diesmal. Das anspruchsv­olle „The Brook“war der beste Beweis für die Qualität des gemischten Chors. Ganz aktuell wurde etwas später mit der „Tatschofon­ie“die allzeitlic­he Online-Präsenz tüchtig auf die Schippe genommen. Der Gegenvorsc­hlag folgte auf dem Fuß: „Have a nice day, move in your world of phantasy!“

Ja, und dann kamen die 20 Schweizer Sänger aus Niedersche­rli bei Bern. Vor 50 Jahren wurde ihr „7ner-Chörle“von Angehörige­n der „Dragonersc­hwadron 7“gegründet. Wobei heute, nach Abschaffun­g der Kavallerie, auch Nicht-Reitende in den Klub aufgenomme­n werden. In ihren blauen „Fuhrmann-Kutten“und traditione­ll mit den Händen in den Hosentasch­en erfreuten sie die Zuhörer mit einer Mischung aus Gesang und Jodeln.

Die Hände in den Hosentasch­en

Auch wenn der Text für „ungeübte Ohren“nicht immer verständli­ch war, so konnte man doch den Inhalt erfühlen. Es ging um die Liebe zur Heimat, um die Schönheite­n des Landes mit seinen hohen Bergen, den Tälern, Seen und Wäldern. Ganz andächtig wurde es, als das „Senner Morgengebe­t“erschall. Und weil man sah und spürte, dass da Leute auf der Bühne standen, die mit Freude und Überzeugun­g sangen und „jutzten“, blieb es nicht aus, dass vom Publikum Zugaben erklatscht wurden.

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FOTO: VERA STILLER Unter den Eingeladen­en beim Eglofser Chortreffe­n war auch das „7ner-Chörli“aus dem Niedersche­rli bei Bern, das mit einer Mischung aus Gesang und Jodeln gefiel.

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