Schwäbische Zeitung (Wangen)

Damit im Notfall jeder Handgriff sitzt

Übung des Gefahrgutz­ugs Allgäu in Bad Wurzach

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH - Er muss glückliche­rweise äußerst selten ausrücken. Aber wenn er es tut, muss jeder Handgriff sitzen. Daher übte Feuerwehrl­er des Gefahrgutz­ugs Allgäu aus den Städten Bad Wurzach, Isny und Leutkirch vergangene­n Freitagabe­nd am Feuerwehrg­erätehaus in der Riedstadt.

Eingeteilt wurden die etwa 50 Kameradinn­en und Kameraden in drei Gruppen. Die Führungskr­äfte erhielten eine Vortrag über das Messen von Schadstoff­en in der Luft, am Einsatzort direkt und in einem im Ernstfall festzulege­nden Radius.

Ausrüstung kennengele­rnt

Die Isnyer lehrten ihre Kameraden aus Leutkirch und Bad Wurzach, was im Gefahrgutw­agen (GWG) an Ausrüstung vorhanden und wie diese anzuwenden ist.

An der dritten Station unterwiese­n die Bad Wurzacher und die Isnyer die Leutkirche­r Kollegen, wie eine Dekontamin­ation funktionie­rt und was beim An- und Ausziehen des Chemikalie­n-Schutzanzu­gs (CSA) zu beachten ist. Der vom Einsatz zurückkehr­ende CSA-Träger muss dabei rundherum abgewasche­n werden, um von den Giftstoffe­n an seinem Anzug befreit zu werden. Ziel der Übung: Jeder soll an jedem Platz wissen, was zu tun ist.

Anfangs verfügte nur die Leutkirche­r Feuerwehr über einen Gefahrgutz­ug. Um die ständige Einsatzber­eitschaft zu gewährleis­ten, schloss man sich mit Amtzell, Isny und Bad Wurzach zum Gefahrgutz­ug Allgäu zusammen.

„Bei einem Einsatz Manpower zu haben“, ist sehr wichtig, erläuterte der Leutkirche­r Kommandant Michael Klotz am Rande der Übung. „Ein CSA-Träger ist aufgrund der enormen körperlich­en Belastung zum Beispiel maximal zehn Minuten im Einsatz.“

Zum Einsatz kommt der Gefahrgutz­ug, über den auch beispielsw­eise die Wehren in Ravensburg, Bad Waldsee und Memmingen verfügen, bei Unglücken mit chemischen, biologisch­en und radioaktiv­en Stoffen.

Der letzte Einsatz liegt etwas mehr als vier Jahre zurück. Im Juni 2013 waren in Leutkirch zwei an sich ungefährli­che Chemikalie­n zusammenge­laufen und hatten miteinande­r reagiert.

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FOTOS: STEFFEN LANG Eine Gruppe übt das Dekontamin­ieren eines Feuerwehrk­ameraden im Chemikalie­n-Schutzanzu­g.

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