Schwäbische Zeitung (Wangen)

Universale Wasserkuns­t

Multimedia­le Rauminstal­lation zum Thema „Wasser“in der Leutkirche­r Malztenne

- Von Otto Schöllhorn

LEUTKIRCH - Schon am Eingang zur Malztenne der Brauerei Härle wird der Besucher von dem gluckernde­n Geräusch fließenden Wassers empfangen, dann fällt der Blick auf die von Fotografie­n und Videofilme­n geradezu überborden­de Rauminstal­lation „Aquatanien“, wo Wasser, das Element Aqua, die zentrale Rolle spielt. Peter Liewald, Mediengest­alter aus Nürtingen, und Ina Kritiotis, Fotokünstl­erin aus Lindau, haben diese universale „Wasserkuns­t“in einer gemeinsame­n Kompositio­n von Bildern, Filmen, Klängen und Texten geschaffen.

Fia Straub stellte die beiden Künstler vor und verwies in ihren einführend­en Worten, einer Hommage an das Wasser, auf dessen Bedeutung im existenzie­llen, kulturelle­n und rituellen Leben der Menschen. Wie kaum ein anderes Element spreche es die Sinne an, rege vor allem die Phantasie an, weil es sich ständig verändert, fließt, sprudelt, plätschert, tropft. Poeten und Lyriker haben sich dieser Phänomene angenommen, wie Erich Fried, Albert Camus oder Pablo Neruda, deren Texte in der Ausstellun­g zu hören oder zu lesen sind.

Mitten im Raum ist ein Quadrat aus 61 Einzelbild­ern horizontal aufgebaut, die belebte Wasserstru­kturen aus Kringeln, Strudeln, Wellenbewe­gungen sowie hin und her schwingend­en Tentakeln von Wasseranem­onen wiedergebe­n. Von dort führt eine Sichtachse nach vorne auf die Videofilme Aqua Silentium oder Aqua Anima. Mit Vivaldis „Sommer“aus den „Vier Jahreszeit­en“ist Aqua Vivaldi unterlegt, wo sich die wandfüllen­den filmischen Sequenzen an die Dynamik der Musik anlehnen und eine Verbindung eingehen: von glitzernde­n Wassertrop­fen auf einem Seerosenbl­att, Spiegelung­en im bewegten Wasser, zu rauschende­n Wasserkask­aden an Brunnen und der Gischt heranstürm­ender Wellen.

An den Wänden und speziell um vier Säulen herum sind Fotos gruppiert, die vier Themenbere­iche jeweils facettenre­ich zum Inhalt haben: Spiegelung­en, Aushöhlung­en, Tropfen und die Weite des Meeres. Ergänzt werden die flächigen Abbildunge­n durch ein reales Element: große gemusterte Kiesel in mit Wasser gefüllten Glasvitrin­en machen diese Welt erfahrbar und tastbar.

Die Ausstellun­g dauert bis zum 1. Oktober und ist jeweils samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

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FOTO: OTTO SCHÖLLHORN Peter Liewald und Ina Kritiotis beim Aufbau der Rauminstal­lation „Aquatanien“

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