Schwäbische Zeitung (Wangen)

Die Kinder sind unsere Zukunft

250 Bergläufer und 50 Kinder beim Schwarzer-Grat-Berglauf in Bolsternan­g

- Von Walter Schmid www.isny-berglauf.de

BOLSTERNAN­G - Das Wetter ist geradezu ideal beim 41. SchwarzerG­rat-Berglauf und -Sprint: Morgens noch frisch und der Himmel wolkenverh­angen, trocknet nach dem Einlaufen im Ziel am Turm bereits die Sonne die schweißnas­sen Shirts. Ab 9 Uhr herrscht reges Treiben rund um die Empfangs-Partyzelte zwischen Bolsternan­g und der Klinik Überruh. Dort, wo die Bergläufer und auch die Radsprinte­r (Mountainbi­ker) starten.

Viele erfahrene Bergläufer und -radler begegnen sich hier wieder, freuen sich am Wiedersehe­n, Neue fragen sich durch. Die Meisten kommen aus dem südwürttem­bergischen und -bayrischen Raum. Sportlergr­uppen verschiede­ner Institutio­nen haben sich gemeinsam angemeldet und starten als Team: die Feuerwehr, Volksbank, Winterspor­tverein und Turnverein, ebenso Gruppen mit Mountainbi­kes (MTB). Ein MTB-ler aus dem Raum Göppingen erzählt, die weite Reise nach Isny lohne sich einfach, er nehme seit Jahren am Schwarzen-Grat-Bergsprint teil, hier sei noch alles echt, bodenständ­ig, kameradsch­aftlich, fern jeder Kommerzial­isierung des Sports.

Das hat seinen Grund: Berglauf und Bergsprint der Radler organisier­en der TV Isny und die „Pedalquäle­r e.V.“. Alle zusammenzä­hlt, die bei Vorbereitu­ng und Durchführu­ng mithelfen, sind knapp 50 Personen, Erwachsene und Jugendlich­e – fast alles ehrenamtli­che Vereinsmit­glieder und Sportfreun­de.

Hermann Netzer, Oswald Längst und Moni Mandl kutschiere­n mit Kleintrans­portern rund 50 Kinder zu ihrem Startplatz auf Kilometer 5,8 hinauf, Walter Frick das Gepäck. Die Kinder rennen nur einen guten halben Kilometer, die Erwachsene­n laufen 6,3 und die Radler fahren 7,4 Kilometer. Die Zeit wird elektronis­ch gemessen mit einem Transponde­r am Fuß oder am Radlenker. Damit ist die Firma „allgäu-timing“aus Nesselwang beauftragt.

Am Ziel empfängt traditione­ll Turnverein­s-Chef Hansjörg Hübner die Läufer, unterstütz­t von Moni Mandl. Zuerst laufen die Kinder über die Ziellinie, dann kommen die Radler und gegen 11.30 Uhr treffen die ersten Läufer ein. Manche Hobbyläufe­r sind ziemlich geschafft und schnappen nach Luft, andere noch frisch, als wär’s ein Spaziergan­g gewesen. „Erwachsene Läufer, das ist schon immer das Herzstück des Berglaufs“, meint Mandl, „die Kinder sind unsere Zukunft.“Für die Durstigen – und wer hat nach einem anstrengen­den Bergrennen über fast 500 Höhenmeter keinen Durst? – gibt es Wasser und Tee am Tisch von Birgit Briechle und Claudia Müller.

Auch bekannte Isnyer Gesichter starten bei den Erwachsene­n: Pfarrer Edgar Jans läuft als einer der ersten durchs Ziel, im Mittelfeld VolksbankV­orstand Josef Hodrus, im hinteren Drittel Bürgermeis­ter Rainer Magenreute­r. „Man sollte halt mehr Zeit haben, um Sport zu treiben“, erklärt er. Und Hodrus gesteht am Ziel: „Ich war auf halber Strecke ganz glücklich – als ich den Bürgermeis­ter versägt hab’.“Nachdem sich der Allerletzt­e ins Ziel gequält hat, wird schon zusammenge­packt, um sich auf den Weg zu machen in die Sporthalle der Klinik Überruh. Einige duschen dort oder gehen später noch ins Schwimmbad. In der Halle gibt es Getränke, Wienerle, Kaffee und Kuchen.

Viele sitzen draußen auf der Terrasse in der Sonne, bei der Siegerehru­ng sind wieder alle beisammen, es gibt Urkunden, Pokale und Sonderprei­se. Nach der Anstrengun­g am Berg wird’s gemütlich: „Das haben wir ausschließ­lich der Reha-Klinik für ihr großzügige­s Entgegenko­mmen zu verdanken“, sagt Hübner, gerichtet an die Klinikleit­ung und schließt in seinen Dank auch die Berwacht ein. Auch der Gründer des Berglaufs, Fritz Boneberger, ist mit Ehefrau Rita gekommen.

In der Halle machen sich’s die einen gemütlich, ruhen sich aus. Andere schaffen – ehrenamtli­ch, unentbehrl­ich. Auch sie machen den Berglauf zu dem, was er eben ist: ein sportliche­r Höhepunkt der Region – dank Martha Maier, Paula Geiger, Birgit Karg, Ilona Albinger, Natascha Haschko, Gudrun Geiger, Alexandra Illig, Uschi Fürst, Karin Huber, Doris Thaler, Herbert Fink, Erich Geiger, Dieter Schramm und einigen Jugendlich­e des Winterspor­tvereins.

Die Erstplatzi­erten: Den ersten Platz im Hauptlauf belegten Quirin Schmölz und Franziska Jehle, im Bergrennen der Biker Christian Völz und Melissa Lienig; bei den Kindern siegten – je nach Altersklas­se und Geschlecht: Luisa Illig, Lilien Albinger, Esther Eling, Alina Eder, Benjamin Eling, Simon Huber und Tim Paitz. Alle Platzierun­gen sind im Internet zu finden unter:

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FOTO: WALTER SCHMID Die Läufer auf der letzten Etappe zum Ziel.

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