Die Kinder sind unsere Zukunft
250 Bergläufer und 50 Kinder beim Schwarzer-Grat-Berglauf in Bolsternang
BOLSTERNANG - Das Wetter ist geradezu ideal beim 41. SchwarzerGrat-Berglauf und -Sprint: Morgens noch frisch und der Himmel wolkenverhangen, trocknet nach dem Einlaufen im Ziel am Turm bereits die Sonne die schweißnassen Shirts. Ab 9 Uhr herrscht reges Treiben rund um die Empfangs-Partyzelte zwischen Bolsternang und der Klinik Überruh. Dort, wo die Bergläufer und auch die Radsprinter (Mountainbiker) starten.
Viele erfahrene Bergläufer und -radler begegnen sich hier wieder, freuen sich am Wiedersehen, Neue fragen sich durch. Die Meisten kommen aus dem südwürttembergischen und -bayrischen Raum. Sportlergruppen verschiedener Institutionen haben sich gemeinsam angemeldet und starten als Team: die Feuerwehr, Volksbank, Wintersportverein und Turnverein, ebenso Gruppen mit Mountainbikes (MTB). Ein MTB-ler aus dem Raum Göppingen erzählt, die weite Reise nach Isny lohne sich einfach, er nehme seit Jahren am Schwarzen-Grat-Bergsprint teil, hier sei noch alles echt, bodenständig, kameradschaftlich, fern jeder Kommerzialisierung des Sports.
Das hat seinen Grund: Berglauf und Bergsprint der Radler organisieren der TV Isny und die „Pedalquäler e.V.“. Alle zusammenzählt, die bei Vorbereitung und Durchführung mithelfen, sind knapp 50 Personen, Erwachsene und Jugendliche – fast alles ehrenamtliche Vereinsmitglieder und Sportfreunde.
Hermann Netzer, Oswald Längst und Moni Mandl kutschieren mit Kleintransportern rund 50 Kinder zu ihrem Startplatz auf Kilometer 5,8 hinauf, Walter Frick das Gepäck. Die Kinder rennen nur einen guten halben Kilometer, die Erwachsenen laufen 6,3 und die Radler fahren 7,4 Kilometer. Die Zeit wird elektronisch gemessen mit einem Transponder am Fuß oder am Radlenker. Damit ist die Firma „allgäu-timing“aus Nesselwang beauftragt.
Am Ziel empfängt traditionell Turnvereins-Chef Hansjörg Hübner die Läufer, unterstützt von Moni Mandl. Zuerst laufen die Kinder über die Ziellinie, dann kommen die Radler und gegen 11.30 Uhr treffen die ersten Läufer ein. Manche Hobbyläufer sind ziemlich geschafft und schnappen nach Luft, andere noch frisch, als wär’s ein Spaziergang gewesen. „Erwachsene Läufer, das ist schon immer das Herzstück des Berglaufs“, meint Mandl, „die Kinder sind unsere Zukunft.“Für die Durstigen – und wer hat nach einem anstrengenden Bergrennen über fast 500 Höhenmeter keinen Durst? – gibt es Wasser und Tee am Tisch von Birgit Briechle und Claudia Müller.
Auch bekannte Isnyer Gesichter starten bei den Erwachsenen: Pfarrer Edgar Jans läuft als einer der ersten durchs Ziel, im Mittelfeld VolksbankVorstand Josef Hodrus, im hinteren Drittel Bürgermeister Rainer Magenreuter. „Man sollte halt mehr Zeit haben, um Sport zu treiben“, erklärt er. Und Hodrus gesteht am Ziel: „Ich war auf halber Strecke ganz glücklich – als ich den Bürgermeister versägt hab’.“Nachdem sich der Allerletzte ins Ziel gequält hat, wird schon zusammengepackt, um sich auf den Weg zu machen in die Sporthalle der Klinik Überruh. Einige duschen dort oder gehen später noch ins Schwimmbad. In der Halle gibt es Getränke, Wienerle, Kaffee und Kuchen.
Viele sitzen draußen auf der Terrasse in der Sonne, bei der Siegerehrung sind wieder alle beisammen, es gibt Urkunden, Pokale und Sonderpreise. Nach der Anstrengung am Berg wird’s gemütlich: „Das haben wir ausschließlich der Reha-Klinik für ihr großzügiges Entgegenkommen zu verdanken“, sagt Hübner, gerichtet an die Klinikleitung und schließt in seinen Dank auch die Berwacht ein. Auch der Gründer des Berglaufs, Fritz Boneberger, ist mit Ehefrau Rita gekommen.
In der Halle machen sich’s die einen gemütlich, ruhen sich aus. Andere schaffen – ehrenamtlich, unentbehrlich. Auch sie machen den Berglauf zu dem, was er eben ist: ein sportlicher Höhepunkt der Region – dank Martha Maier, Paula Geiger, Birgit Karg, Ilona Albinger, Natascha Haschko, Gudrun Geiger, Alexandra Illig, Uschi Fürst, Karin Huber, Doris Thaler, Herbert Fink, Erich Geiger, Dieter Schramm und einigen Jugendliche des Wintersportvereins.
Die Erstplatzierten: Den ersten Platz im Hauptlauf belegten Quirin Schmölz und Franziska Jehle, im Bergrennen der Biker Christian Völz und Melissa Lienig; bei den Kindern siegten – je nach Altersklasse und Geschlecht: Luisa Illig, Lilien Albinger, Esther Eling, Alina Eder, Benjamin Eling, Simon Huber und Tim Paitz. Alle Platzierungen sind im Internet zu finden unter: