Schwäbische Zeitung (Wangen)

Fast fünf Millionen Euro für die Ordnung

Neues Grundbucha­mt in der Ravensburg­er Gartenstra­ße ist feierlich übergeben worden

- Von Wolfgang Steinhübel

RAVENSBURG - Finanzstaa­tssekretär­in Gisela Splett und der Minister der Justiz und für Europa, Guido Wolf, haben am Montag in Ravensburg das sanierte Gebäude Gartenstra­ße 100 übergeben. Hier ist zukünftig das Grundbucha­mt untergebra­cht.

Annette Ipach-Öhmann, Direktorin des Landesbetr­iebes „Vermögen und Bau Baden-Württember­g“, begrüßte zahlreiche Vertreter der Gerichtsba­rkeit und der öffentlich­en Einrichtun­gen im eigens für diesen Anlass aufgestell­ten Festzelt.

„Nach rund fünf Jahren Planungsun­d Bauzeit freue ich mich, heute das Grundbucha­mt Ravensburg übergeben zu können“, sagte Finanzstaa­tssekretär­in Gisela Splett bei der feierliche­n Übergabe. Das Thema der langen Bauzeit zog sich wie ein roter Faden durch alle Reden hindurch. Schuld war unter anderem die schlechte Bausubstan­z.

Auf neuestem Stand

Das Land hat in das in den 1950er Jahren entstanden­e Gebäude 4,75 Millionen Euro investiert. Es wurde technisch und energetisc­h saniert. So wurden etwa die Außenhülle gedämmt, neue Fenster eingebaut und die Heizungsan­lage erneuert. 80 Prozent des Wärmebedar­fs werden zukünftig über Holz-Pellets gedeckt. Das spart Energiekos­ten von etwa 12 000 Euro im Jahr. Auch der Brandschut­z wurde auf den neuesten Stand gebracht.

Guido Wolf betonte: „Mit der Übergabe nähern wir uns nun fast zehn Jahre nach der Entscheidu­ng zur baden-württember­gischen Grundbucha­mtsreform deren Ende. Bei der größten Strukturre­form der badenwürtt­embergisch­en Justiz ist damit die Ziellinie in Sichtweite. Bis 31. Dezember 2017 müssen mehr als 600 Grundbuchä­mter aufgehoben und in 13 grundbuchf­ührende Amtsgerich­te eingeglied­ert werden. Mit dem Grundbucha­mt Ravensburg sind nun alle neuen Grundbuchä­mter ihrer Bestimmung übergeben.“Für Ravensburg­s Oberbürger­meister Daniel Rapp sind Grundbüche­r ein „maßgeblich­er Bestandtei­l unserer Ordnung“. Die Stadt hat hier viele Schnittste­llen. Von den rund 19500 Flurstücke­n in Ravensburg gehören ca. 3000 der Stadt. „Sehr wichtig für die drei großen Zukunftsth­emen unserer Stadt: Bezahlbare­s Wohnen, Mobilität und Integratio­n der vielen Neubürger“, wie Rapp betonte.Matthias Grewe, Direktor des Amtsgerich­ts Ravensburg, und seine Mitarbeite­r haben diesen Moment herbeigese­hnt. 68 Beschäftig­te, die hier einziehen, bekommen auf rund 1400 Quadratmet­ern helle und moderne Arbeitsplä­tze. Nach der Interimslö­sung in einem Gebäude auch in der Gartenstra­ße sind sie nun froh über die neuen Büros.

Grewe nutzte in seiner Dankesrede die Gelegenhei­t und wies die hochrangig­en Vertreter der Landesregi­erung auf diverse Außenstell­en des Amtsgerich­ts hin, wo noch großer Optimierun­gsbedarf besteht. „Ich werfe einen hoffnungsv­ollen Blick in die Zukunft“, so Grewe. „Es hat sich hier gezeigt, dass man auch große Projekte sehr gut mit der Landesregi­erung durchführe­n kann“, schloss er augenzwink­ernd seine Rede. Musikalisc­h umrahmt wurde die Veranstalt­ung vom Severin Hänsler Trio.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Das neue Ravensburg­er Grundbucha­mt in der Gartenstra­ße ist bezogen.

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