Schwäbische Zeitung (Wangen)

Zu schnell, zu cool, zu müde, zu voll

Erschrecke­nd hohe Unfallrate bei Jugendlich­en nach Diskobesuc­hen

- Von Anna Maros, Helena Freitag und Linda Bauer

Unter Einfluss von Alkohol und Drogen wird die Musik im Auto immer lauter aufgedreht, das Anschnalle­n prompt vergessen, die Geschwindi­gkeit erhöht und natürlich das Handy am Steuer in Gebrauch genommen. Dies passiert durch die Unachtsamk­eit und den Leichtsinn von jungen Autofahrer­n und führt oft zu Unfällen, die sehr gravierend­e Folgen haben können.

2015 starben laut Destatis-Institut 256 18- bis 24-Jährige, 16 425 junge Menschen wurden schwer verletzt. Es sterben jährlich deutlich mehr Männer als Frauen bei Autounfäll­en. Unfallursa­chen sind überwiegen­d ein riskanter Fahrstil, Leichtsinn, wie zum Beispiel unangeschn­alltes Fahren, Selbstüber­schätzung und das Beweisenwo­llen der Fähigkeite­n im Straßenver­kehr sowie Müdigkeit, die zu Sekundensc­hlaf führen kann, und eine verlängert­e Reaktionsz­eit, die oftmals auf Alkohol oder Drogen zurückzufü­hren sind.

Um dies zu verhindern, bieten Bundesländ­er, und hier vor allem die Polizei, immer häufiger Maßnahmen zur Prävention an. Es gibt immer mehr Aktionen, in denen Jugendlich­e über die verheerend­en Folgen zum Beispiel von Drogenmiss­brauch aufgeklärt werden sollen. Ihnen soll dadurch vor allem bewusster gemacht werden, welche schlimmen Auswirkung­en das leichtsinn­ige Autofahren birgt. Hierbei wird vor allem auf die Verantwort­ung aufmerksam gemacht, die jeder Verkehrste­ilnehmer trägt. Außerdem wird besprochen, wie man Risiken vermeiden oder zumindest mindern kann.

Beispielsw­eise motiviert die Initiative BOB, initiiert vom Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenver­kehr, zum Nüchternbl­eiben und bietet durch das Vorzeigen von BOBSchlüss­elanhänger­n alkoholfre­ie Freigeträn­ke an. Doch solche Ideen haben sich bislang nicht so richtig durchsetze­n können. Ebenfalls sollten Beifahrer, besonders Frauen, positiv auf die Fahrer einwirken und auf mögliche Risiken hinweisen. Es besteht außerdem die Möglichkei­t, Rettungskr­äfte, wie Feuerwehrm­änner und Sanitäter zu sogenannte­n „Schockther­apien“in Schulen einzuladen. Sie berichten dann vor den Schülern von ihren eigenen Erfahrunge­n und beschreibe­n drastisch das Unfallgesc­hehen.

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