Spannende Diskussion steht an
Es ist erst ein paar Jahre her, da gab es im Landkreis eine breit angelegte Diskussion um das Entsorgungssystem. Der Kreis nahm die damals bevorstehende und vom Gesetzgeber vorgeschriebene Einführung der Biotonne zum Anlass, den Kommunen die Übernahme der Entsorgung abnehmen zu wollen.
Nach einigem hin und her folgten dem Aufruf alle – mit Ausnahme der Städte Wangen und Isny. In Wangen war die überwiegende Mehrheit der Entscheidungsträger „Überzeugungstäter“. Sprich: Stadtspitze sowie viele Räte waren und sind der Meinung, das bessere Entsorgungssystem zu haben. Sie machten dies vor allem am Verwiegesystem des Restmülls fest, der die Bürger zum sparsameren Umgang mit Ressourcen animiere.
Jetzt plant der Kreis neuerlich Änderungen. Dabei steht außer Frage: Es ist absolut legitim, an bestimmten Punkten nachzubessern. So kam die Grüngutkarte bei den Bürgern außerhalb Wangens offenbar nicht gut an. Und die Idee, den „Gelben Sack“künftig abzuholen, hat grundsätzlich ohnehin Charme. Wobei hier der Debatten-Teufel im Detail stecken dürfte. Etwa bei der Frage, wie man verhindern will, dass am Straßenrand abgestellte Säcke beim nächsten Sturm nicht auf Wiesen und in Wälder geweht werden.
Der Vorstoß der Kreisverwaltung hat allerdings auch eine politische Dimension. Denn er darf getrost als nächster Versuch gewertet werden, auch die Städte Wangen und Isny in das kreisweite Entsorgungssystem einbinden zu wollen. Spannende Diskussionen sind also (erneut) vorprogrammiert.
j.steppat@schwaebische.de