Bewegender Abschied von Pater Berno
Wegbegleiter zollen dem Wirken und Lebenswerk Respekt – „Ein echter Missionar“
MECKENBEUREN/NEURAVENSBURG - Es ist ein würdiger wie beeindruckender Gottesdienst gewesen, an dem in St. Maria Meckenbeuren Hunderte Menschen von Pater Berno Rupp Abschied nahmen. Allein 22 Konzelebranten, darunter zahlreiche Ordensbrüder Pater Bernos, reihten sich mit Provinzial Hubert Veeser zur Eucharistiefeier um den Altar.
„Es ist so vieles, was uns mit Pater Berno verbindet“, sagte Pfarrer Josef Scherer bei der Begrüßung. „Mein Gott, wie viel war dieser Mann in seinem Leben unterwegs“, begann Provinzial Hubert Veeser seine Predigt, in der er in beeindruckender Weise das Wirken und Lebenswerk seines verstorbenen Mitbruders beschrieb und würdigte. Pater Berno, der Wurzeln und Familie in Neuravensburg hat, sei im wahrsten Sinne ein Pilger gewesen, als Volksmissionar, als Missionar in Temeswar wie auch als privater Pilger nach Jerusalem, Santiago oder Tschenstochau.
Not der Schwachen berührte
Sein lebenslanger Wunsch jedoch habe sich 1990 erfüllt mit dem Auftrag, die salvatorianische Niederlassung in Temeswar mit ihren wenigen alten Mitbrüdern entweder würdig zu beenden oder zu versuchen, sie neu aufzubauen. Zutiefst habe ihn dabei die Not der Schwachen und Hilflosen berührt, die in der Zeit des Umbruchs auf der Strecke geblieben waren.
So habe Pater Berno dort ein Netzwerk der Hilfe und Nächstenliebe gebaut. Es gelte, das Lebenswerk von Pater Berno auch nach seinem Tod zu erhalten und fortzuführen und so den Menschen in Temeswar weiter treu und verbunden zu bleiben. Seine Familie und Freunde in seiner Heimat seien für den Verstorbenen „Wegbegleiter, Helfer, Heimat und Kraftort“gewesen. Hier galt ein besonderes Danke Pater Bernos Schwester Marie-Luise: „Ein großer Teil seiner Lebensleistung wäre ohne deine tatkräftige Mithilfe und die der anderen Geschwister und Familie nicht möglich gewesen.“
„Der Unermüdliche ist müde geworden und hat uns verlassen“, sagte Meckenbeurens Bürgermeister Andreas Schmid. Der Meckenbeurer Ehrenbürger Pater Berno sei ein Geschenk gewesen für alle, die ihn kennenlernen durften. Seine Achtung vor der Einmaligkeit des einzelnen Menschen sei mehr als bemerkenswert, so Schmid. Pater Bernos Tod reiße vor allem in Temeswar eine große Lücke. Wichtig sei dem Verstorbenen gewesen, dass seine von ihm initiierte und gelebte Hilfe durch die Pater-Berno-Stiftung abgesichert sei.
„Er war ein echter Missionar, geschickt von einem Gott der Zukunft“, sagte der zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Wolfgang Ilg im Nachruf der Kirchengemeinde St. Maria. Diesen Menschen erlebt zu haben, sei die Kirchengemeinde sowie die ganze Seelsorgeeinheit Meckenbeuren dankbar. Pater Berno habe die Menschen und vor allem die Jugend begeistern können, und so habe man ihn immer auch gerne unterstützt und wolle dies auch künftig tun.
Der Trauergottesdienst wurde vom Kirchenchor St. Maria sowie Musikern aus der Familie des Verstorbenen mitgestaltet. Neben 28 Ministranten hatten es sich auch zahlreiche ehemalige Ministranten nicht nehmen lassen, zum Trauergottesdienst mit einzuziehen. Unmittelbar nach dem Gottesdienst wurde der Leichnam Pater Bernos nach Temeswar überführt, wo er am kommenden Samstag bestattet wird.