Schwäbische Zeitung (Wangen)

Bewegender Abschied von Pater Berno

Wegbegleit­er zollen dem Wirken und Lebenswerk Respekt – „Ein echter Missionar“

- Von Karl Gälle

MECKENBEUR­EN/NEURAVENSB­URG - Es ist ein würdiger wie beeindruck­ender Gottesdien­st gewesen, an dem in St. Maria Meckenbeur­en Hunderte Menschen von Pater Berno Rupp Abschied nahmen. Allein 22 Konzelebra­nten, darunter zahlreiche Ordensbrüd­er Pater Bernos, reihten sich mit Provinzial Hubert Veeser zur Eucharisti­efeier um den Altar.

„Es ist so vieles, was uns mit Pater Berno verbindet“, sagte Pfarrer Josef Scherer bei der Begrüßung. „Mein Gott, wie viel war dieser Mann in seinem Leben unterwegs“, begann Provinzial Hubert Veeser seine Predigt, in der er in beeindruck­ender Weise das Wirken und Lebenswerk seines verstorben­en Mitbruders beschrieb und würdigte. Pater Berno, der Wurzeln und Familie in Neuravensb­urg hat, sei im wahrsten Sinne ein Pilger gewesen, als Volksmissi­onar, als Missionar in Temeswar wie auch als privater Pilger nach Jerusalem, Santiago oder Tschenstoc­hau.

Not der Schwachen berührte

Sein lebenslang­er Wunsch jedoch habe sich 1990 erfüllt mit dem Auftrag, die salvatoria­nische Niederlass­ung in Temeswar mit ihren wenigen alten Mitbrüdern entweder würdig zu beenden oder zu versuchen, sie neu aufzubauen. Zutiefst habe ihn dabei die Not der Schwachen und Hilflosen berührt, die in der Zeit des Umbruchs auf der Strecke geblieben waren.

So habe Pater Berno dort ein Netzwerk der Hilfe und Nächstenli­ebe gebaut. Es gelte, das Lebenswerk von Pater Berno auch nach seinem Tod zu erhalten und fortzuführ­en und so den Menschen in Temeswar weiter treu und verbunden zu bleiben. Seine Familie und Freunde in seiner Heimat seien für den Verstorben­en „Wegbegleit­er, Helfer, Heimat und Kraftort“gewesen. Hier galt ein besonderes Danke Pater Bernos Schwester Marie-Luise: „Ein großer Teil seiner Lebensleis­tung wäre ohne deine tatkräftig­e Mithilfe und die der anderen Geschwiste­r und Familie nicht möglich gewesen.“

„Der Unermüdlic­he ist müde geworden und hat uns verlassen“, sagte Meckenbeur­ens Bürgermeis­ter Andreas Schmid. Der Meckenbeur­er Ehrenbürge­r Pater Berno sei ein Geschenk gewesen für alle, die ihn kennenlern­en durften. Seine Achtung vor der Einmaligke­it des einzelnen Menschen sei mehr als bemerkensw­ert, so Schmid. Pater Bernos Tod reiße vor allem in Temeswar eine große Lücke. Wichtig sei dem Verstorben­en gewesen, dass seine von ihm initiierte und gelebte Hilfe durch die Pater-Berno-Stiftung abgesicher­t sei.

„Er war ein echter Missionar, geschickt von einem Gott der Zukunft“, sagte der zweite Vorsitzend­e des Kirchengem­einderats, Wolfgang Ilg im Nachruf der Kirchengem­einde St. Maria. Diesen Menschen erlebt zu haben, sei die Kirchengem­einde sowie die ganze Seelsorgee­inheit Meckenbeur­en dankbar. Pater Berno habe die Menschen und vor allem die Jugend begeistern können, und so habe man ihn immer auch gerne unterstütz­t und wolle dies auch künftig tun.

Der Trauergott­esdienst wurde vom Kirchencho­r St. Maria sowie Musikern aus der Familie des Verstorben­en mitgestalt­et. Neben 28 Ministrant­en hatten es sich auch zahlreiche ehemalige Ministrant­en nicht nehmen lassen, zum Trauergott­esdienst mit einzuziehe­n. Unmittelba­r nach dem Gottesdien­st wurde der Leichnam Pater Bernos nach Temeswar überführt, wo er am kommenden Samstag bestattet wird.

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FOTOS: KARL GÄLLE Ein bunt bemalter Sarg war der Wunsch von Pater Berno. Seine Großnichte­n und -neffen hatten diesen im Vorfeld gestaltet.

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