Ortschaftsrat Baumann: „So funktioniert gute Kommunalpolitik“
Niederwangener Mandatsträger zu Tempo 70 in Hatzenweiler und der Rolle des Ordnungsamts
NIEDERWANGEN (sz) - Als „eine gute und sinnvolle Regelung“und als „ein Kapitel gelungener Kommunalpolitik“wertet der Niederwangener Ortschaftsrat Bernhard Baumann die Ankündigung des Wangener Ordnungsund Sozialamtsleiters Kurt Kiedaisch, dass auf der Landesstraße 320 bei Hatzenweiler künftig die Höchstgeschwindigkeit von 70 Kilometern pro Stunde gelten soll. In einem Schreiben lobt er überdies ausdrücklich die Wangener Straßenverkehrsbehörde und deren Leiter, Kurt Kiedaisch.
„Dass es jetzt zu dieser Entscheidung kommen konnte, hat eine lange Vorgeschichte“, schreibt Baumann. Wiederholt habe in der Vergangenheit Ortsvorsteher Berthold Riether zusammen mit dem Ortschaftsrat Niederwangen auf die kritische Verkehrssituation in Hatzenweiler hingewiesen und Maßnahmen zur Verkehrssicherheit angemahnt. „Auch Bürgerinnen und Bürger aus Hatzenweiler haben auf unterschiedliche Weise immer wieder auf dieses Gefahrenfeld aufmerksam gemacht“, ergänzt Baumann zur Vorgeschichte der jetzt angekündigten Entscheidung.
Der Ortschaftsrat stellt ferner dar, dass sich in Hatzenweiler eine „Art Bürgerinitiative“gegründet hatte – ausgelöst durch den tragischen Verkehrsunfall im Dezember 2016, bei dem eine Jugendliche schwer verletzt worden war. Diese habe „in aller Klarheit und Entschlossenheit die bestehende Problemsituation zum öffentlichen Thema“gemacht. Entsprechende Vorschläge seien vorgelegt und Forderungen formuliert worden.
„Dass es jetzt zur Bewilligung der Tempo 70 Regelung gekommen ist, hat nach meinem Dafürhalten aber auch ganz wesentlich mit dem Verhalten der städtischen Straßenverkehrsbehörde und ganz besonders des Behördenleiters Herrn Kiedaisch zu tun“, erklärt Baumann weiter. „Er hat sehr deutlich auf die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger gehört, sich das Anliegen zu eigen gemacht und in sehr professioneller, stiller Weise Verhandlungswege gesucht.“Zur Erläuterung: Kürzlich hatte der Hatzenweiler Bürger Hubert Jud in einem Leserbrief indirekt das Gegenteil behauptet. Darin war von einer bisherigen „Verweigerungshaltung der handelnden Institutionen“die Rede. Namentlich wurden das Landratsamt, die Stadtverwaltung und die Polizei genannt.
Baumann nimmt zur Rolle der Behörden generell Stellung: „Natürlich soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, dass in dem langen, zurückliegenden Entscheidungsprozess bei Weitem nicht alles glatt gelaufen ist; da gab es schon auch viel Behördenwiderstand.“Zudem ergänzt der Niederwangener Mandatsträger: „Aber so funktioniert nun einmal Gemeinwesen: Interessensausgleich ist keine einfache Sache.“