Firma Grunwald wächst weiter
Dreistöckiger Bau und Zwischenbau ermöglichen Verlagerung verschiedener Bereiche – 31 Millionen Euro Umsatz erwartet
Spatenstich beim Maschinenbauer auf dem Atzenberg für nächstes Gebäude.
WANGEN - Den zahlreichen Spatenstichen der vergangenen Jahre wurde am Montag bei Grunwald ein weiterer hinzugefügt: Im bis Anfang April einzugsbereiten Erweiterungsbau werden dann der Schaltschrankbau, die Elektroabteilung, die Elektroprogrammierung, die Kundendienstabteilung und ein Großteilelager einziehen. Der Maschinenbauer auf dem Atzenberg wächst weiter und weiter: Mit rund 180 Mitarbeitern werden 2017 voraussichtlich 31 Millionen Euro Umsatz erzielt.
„Wie Sie sich entwickelt haben, ist einzigartig“, sagte Oberbürgermeister Michael Lang am Montag im Rahmen des feierlichen und offiziellen Spatenstichs. In unmittelbarer Nähe zur benachbarten Firma Nusser entsteht der nächste Erweiterungsbau mit den Maßen 36 auf 16 Meter und einer Höhe von 14,5 Metern. Zwischen dem 1700 Quadratmeter großen und mit einem Lastenaufzug versehenen Neubau und der jetzigen Konstruktionsabteilung wird es einen überdachten Zwischenbereich geben, der künftig eine Verladung im Trockenen ermöglicht.
Glasbrücke zwischen beiden Gebäuden
Über eine Glasbrücke werden die beiden Gebäude innerhalb der Überdachung zusätzlich miteinander verbunden. Innerhalb von zehn Jahren ist der jetzige Erweiterungsbau nun die sechste, größere Baumaßnahme nach der Teilefertigung (2007), der Montageabteilung (2008), dem Bau für Lager, Konstruktion und Verwaltung (2011 bis 2013), einer weiteren Montagehalle (2014) und der Teilefertigung (2016). Flächentechnisch beinhaltet dies eine Gesamterweiterung um rund 7000 Quadratmeter.
Dennoch ist die Firma Grunwald längst nicht am Ende ihrer Kapazitätserweiterung angelangt. Die Pläne für eine weitere Montagehalle, die auf dem heutigen Mitarbeiter-Parkplatz entstehen soll, sind bereits weit gereift. „Mit dem Bau wollen wir aber noch abwarten, sehen, was die Marktsituation erfordert und wie sich die Geschäfte weiterentwickeln“, sagt Ralf Müller, neben seinem Bruder Armin Geschäftsführer der seit 60 Jahren bestehenden Firma, die gleichzeitig seit 48 Jahren mit der Familie Müller verknüpft ist.
Immerhin konnte Grunwald vor zwei Jahren ein 6500 Quadratmeter großes und angrenzendes Nachbargrundstück an der Simoniusstraße erwerben. Diese zusätzlichen Außenflächen könnten zukünftig möglicherweise als Mitarbeiter-Parkplätze genutzt werden.
Mitarbeiterzahl entwickelt sich rasant
Rasant ging parallel zur Bautätigkeit auch die Entwicklung der Mitarbeiter vonstatten. 2010 überschritt das auf Abfüllmaschinen spezialisierte Unternehmen die HunderterSchwelle. „Heute arbeiten 180 Mitarbeiter bei uns“, erzählt Ralf Müller, der „großen Wert darauf legt, dass immer mindestens ein Zehntel davon Auszubildende sind“. Rund 90 Prozent der Azubis bleiben der Firma Grunwald auch nach der Ausbildung treu und sichern somit auch den Mitarbeiterstamm. Müller sieht, bedingt durch die Tatsache, dass die Lebensmittelbranche weltweit Abfüllanlagen benötigt, noch viel Potenzial, weiter zu wachsen: „Es ist so, dass wir in vielen Länder noch nicht systematisch die Märkte bearbeiten.“Derzeit gehen die GrunwaldMaschinen zu 85 Prozent in den – überwiegend europaweiten – Export: „Aber auch in Neuseeland, Australien oder Südamerika sind wir unterwegs.“Dem Trend nach immer größeren und höheren Maschinen will das Unternehmen deshalb auch mit dem noch für die nächsten Jahre geplanten Erweiterungsbau begegnen, der derzeit den Arbeitstitel „Erweiterungsbau zwei“trägt.
Zunächst wird aber am „Erweiterungsbau eins“gearbeitet. In den kommenden drei Wochen werden Fundamente gegossen, bis zum Jahresende wird die Halle stehen. Bis „Ende März, Anfang April“, denkt Bauleiter Michael Herrmann vom Bau-Generalunternehmen Augustin Beck aus Memmingen, kann dann der Um- oder Einzug erfolgen. Bis dahin werden dann auch die endgültigen Umsatzzahlen für das Jahr 2017 feststehen, die Ralf Müller derzeit mit „mindestens 31 Millionen Euro“beziffert. Letzteres passt im Übrigen auch zu den Rekordzahlen des vergangenen Jahrzehnts, in dem es laut Müller Jahr für Jahr durchgängige Umsatzsteigerungen im zweistelligen Prozentsatz gegeben hat.