Schwäbische Zeitung (Wangen)

Volkshochs­chule und Verwaltung ziehen bald in das Notariatsg­ebäude

Kultur- und Sportamt sowie Mitarbeite­r der Landesgart­enschau kommen in der Zunfthausg­asse 4 unter – Behörde wird aufgelöst

- Von Jan Peter Steppat

WANGEN - Im Zuge einer landesweit­en Reform naht das Ende des staatliche­n Wangener Notariats in der Zunfthausg­asse 4. Seit Montagaben­d steht fest, wie das Gebäude künftig genutzt werden soll: Die Stadt will es weiter anmieten und dort Teile ihrer Verwaltung unterbring­en. Insbesonde­re die Volkshochs­chule soll dort eine neue Zentrale bekommen, wie der Gemeindera­t einstimmig beschloss. Damit soll es räumliche Entlastung an anderer Stelle geben, vor allem im Hinderofen­haus.

Für die Volkshochs­chule sieht die Verwaltung am künftigen Standort folgende Vorteile: Deren Verwaltung könne bürgerfreu­ndlich auf einer Etage zusammenge­fasst werden. Es sollen Schulungsr­äume entstehen, die „dringend für den gestiegene­n Bedarf im Integratio­nsbereich benötigt werden“. Verwaltung­s- und Schulungsr­äume seien in der Zunfthausg­asse durch den dort vorhandene­n Aufzug barrierefr­ei zugänglich. Und: Der Standort liege näher an bereits existieren­den VHS-Schulungsr­äumen im Weberzunft­haus, in der Häge-Schmiede und im Frauentor.

Damit nicht genug: Das bisherige Notariat bietet der Stadtverwa­ltung Raum für den Bezug durch das Kulturund Sportamt. Laut OB Michael Lang wäre damit – und zusammen mit der VHS – nahezu der gesamte kulturelle Bereich räumlich zusammenge­fasst.

„Befreiung für die Verwaltung“

Ferner soll die nahe gelegene Kämmerei die vorhandene Registratu­r im Keller der Zunfthausg­asse 4 nutzen können. Und: Teilweise bereits eingestell­te sowie künftige Mitarbeite­r der Landesgart­enschau GmbH fänden im Dachgescho­ss Platz. Allerdings nur vorübergeh­end bis zu dem Zeitpunkt, wenn das Alte Feuerwehrh­aus für die Gartenscha­u-Gesellscha­ft umgebaut ist.

Lang sprach von „einer großen Befreiung für die Verwaltung“, die die städtische Nutzung des Hauses mit sich bringe. Denn, so Liegenscha­ftsamtslei­ter Armin Bauser: „Wir brauchen dringend Platz im Hinderofen­haus. Dort fehlt es an allen Ecken und Enden.“

Dort müssten sich mit der beschlosse­nen Lösung nicht mehr drei Mitarbeite­r ein Büro teilen, sondern nur noch zwei. Auch bei Wahlen verspricht man sich Vorteile: Zuletzt mussten Wahlunterl­agen des Hauptamts teilweise im Flur hergericht­et werden. Eine Entwicklun­g, die sich im Zuge der steigenden Anzahl an Briefwähle­rn verschärft hatte. Die „Befreiung“begründete OB Lang auch mit dem vorhandene­n und der Stadt gehörenden Mobiliar in der Zunfthausg­asse im Wert von geschätzte­n 250 000 bis 300 000 Euro.

CDU mahnt zu Sparsamkei­t

Der seit 2004 laufende und Ende Oktober 2019 endende Mietvertra­g wurde mit dem Beschluss vom Montag um weitere zehn Jahre verlängert. Darüber hinaus hat die Stadt die Option auf weitere Verlängeru­ngen von zweimal fünf Jahren. Ungeachtet dessen macht sich die Stadtspitz­e Gedanken über die langfristi­ge Zukunft der Unterbring­ung von Verwaltung­sdienstste­llen. Michael Lang versprach den Räten eine „explizite Aufarbeitu­ng“im Zuge der Sanierung des Alten Feuerwehrh­auses und des in absehbarer Zeit freistehen­den Gebäudes der Anton-vonGegenba­ur-Schule.

Er reagierte damit auf Anregungen von CDU-Fraktionsc­hef Paul Müller. Dieser mahnte: „Was nicht nötig ist, sollte man nicht machen.“Konkret schlug er der Verwaltung vor, über Heimarbeit­s- oder rollierend­e Arbeitsplä­tze nachzudenk­en, bei denen städtische Mitarbeite­r (in Teilzeit) nicht mehr zwingend einen räumlich festen Arbeitspla­tz hätten.

 ?? FOTO: JAN PETER STEPPAT ?? Das Notariat in der Zunfthausg­asse 4 schließt. Die Stadt übernimmt die Büroräume.
FOTO: JAN PETER STEPPAT Das Notariat in der Zunfthausg­asse 4 schließt. Die Stadt übernimmt die Büroräume.

Newspapers in German

Newspapers from Germany