Schwäbische Zeitung (Wangen)

Amtzeller Holzbau-Firma Kübler will erweitern

Gemeindera­t berät über beschleuni­gten Bebauungsp­lan – Umwelt- und Lärmgutach­ten sollen folgen

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AMTZELL (vs) - Die Firma „Kübler Holz Wohnhäuser“möchte anbauen. Dafür bietet sich ein Gelände zwischen der B 32 und der Kreisstraß­e 8003 an. Ein sogenannte­r vorhabenbe­zogener Bebauungs- und Erschließu­ngsplan würde die bauplanung­srechtlich­e Voraussetz­ung für diese gewerblich­e Nutzung der Fläche schaffen. Darüber hat der Gemeindera­t Amtzell beraten.

Zu Beginn machte Bürgermeis­ter Clemens Moll deutlich, dass es darum ginge, ortsansäss­ige Betriebe wie die Firma Kübler, die seit fast 200 Jahren in Amtzell tätig ist, in ihrer Entwicklun­g zu sichern. Vor allem sollten die Arbeitsplä­tze für Amtzell erhalten bleiben. Mit Blick auf den jetzigen Bedarf der Firma sei das zur Verfügung stehende Grundstück mittelfris­tig auf zehn bis 15 Jahre angelegt. Bei Bedarf könnte weiter bebaut werden.

Sonja Baumgärtne­r und Merlin Rehmann vom Büro Sieber in Lindau erklärten den in Frage kommenden „Vorhaben- und Erschließu­ngsplan“. Laut Baugesetzb­uch wird darunter ein Plan verstanden, der vom Bauträger in Absprache mit der zuständige­n Gemeinde erstellt wird. Der Vorteil: Bauvorhabe­n können schneller als üblich umgesetzt werden. Das Vorhaben wurde laut Stadtplane­r Rehmann bereits mit sämtlichen in Frage kommenden Behörden abgestimmt und die entspreche­nden Rahmenbedi­ngen gesteckt. Da der Grund im Flächennut­zungsplan noch nicht dargestell­t ist, dürfe der Plan in diesem Bereich geändert werden. Auch die Regionalpl­anung habe nichts gegen die Erweiterun­g des Betriebes einzuwende­n.

Verschiede­ne Gutachten folgen

„Im Rahmen der Aufstellun­g des Bebauungsp­lans wird eine Umweltprüf­ung durchgefüh­rt, eine Umweltvert­räglichkei­tsprüfung im Sinne des Gesetzes ist nicht erforderli­ch“, sagte Rehmann. Eine benötigte Ausgleichs­fläche sei da, beim Abriss alter Gebäudetei­le werde ein Biologe zum Artenschut­z dabei sein. Außerdem werden noch Gutachten zum Verkehrs- und Gewerbelär­m erstellt. Die Frage von Gemeinderä­tin Adelinde Wanner, ob man es hier mit einem Industrie- oder Mischgebie­t zu tun habe, wurde mit einem „weder, noch“beantworte­t und auf die „Nutzung, die im Gewerbegeb­iet zulässig ist“verwiesen. Außerdem sprach sie die Möglichkei­t der Einflussna­hme von Anwohnern an. „Falls noch mehr Fläche benötigt wird, werden die Anrainer gefragt, ob deren Fläche mit überplant werden soll“, sagte Moll.

Gemeindera­t Otto Allmending­er wollte wissen, „ob schon irgendwelc­he Stellungna­hmen vorliegen“. Daraufhin sagte der Bürgermeis­ter, dass man gerne zur Verwaltung kommen könne, dass es aber zunächst nur darum ginge, „das Planungsve­rfahren in Gang zu setzen“. Und dieses würde schneller abgewickel­t werden können, weil man wisse, „was die Firma Kübler macht und vorhat“.

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