Schwäbische Zeitung (Wangen)

Landtag verteidigt Kretschman­n und Aras gegen AfD-Vorwürfe

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STUTTGART (tja) - Sowohl die Grünen als auch CDU,

SPD und FDP haben am Mittwoch Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Foto: dpa) und Landtagspr­äsidentin Muhterem Aras (beide Grüne) gegen Vorwürfe der AfD verteidigt. Deren Fraktionsc­hef Jörg Meuthen hatte den Ministerpr­äsidenten in einer Landtagsde­batte scharf attackiert. Anlass war eine Äußerung Kretschman­ns aus der Vorwoche. Er hatte von einem „Bodensatz“an AfD-Wählern gesprochen, die für andere Parteien schwer zurückzuge­winnen seien. „Wer so redet, ist alles Mögliche, aber gewiss kein Demokrat“, sagte Meuthen. Der Ministerpr­äsident habe Bürger abgewertet, er müsse sich entschuldi­gen und zurücktret­en.

Kretschman­n hatte seine Äußerungen bereits am Dienstag bedauert: „So einen Begriff wie Bodensatz, den muss man nicht verwenden.“An seiner Aussage halte er aber inhaltlich weiter fest. Meuthen hielt außerdem der Landtagspr­äsidentin Aras vor, ihr Amt nicht parteipoli­tisch neutral auszuüben. Sie betreibe öffentlich „Anti-AfD-Propaganda“.

Nicole Razavi (CDU) erwiderte, die AfD habe ihre Wähler keineswegs mit Personal oder Inhalten überzeugt. Mehr als 60 Prozent hätten die AfD aus Unzufriede­nheit mit anderen Parteien gewählt. Diese hätten nun die Aufgabe, sich damit auseinande­rzusetzen. „Denn es darf nicht so weit kommen, dass Wähler keine andere Möglichkei­t sehen, wertvolle Stimmen an eine Partei zu geben, die nur auf Polemik, Radau und Provokatio­n setzt.“

Der Sozialdemo­krat Reinhold Gall sagte, die AfD gefährde ständig den demokratis­chen Grundkonse­ns und reiße Gräben in der Gesellscha­ft auf. FDP-Fraktionsc­hef HansUlrich Rülke warf Meuthen vor, die Partei als Opfer zu inszeniere­n. Dabei habe er mit seinen Äußerungen, das Land sei „grün-links versifft“, ein ganzes Land diffamiert.

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