Schwäbische Zeitung (Wangen)

Derzeit laufen 90 Ermittlung­sverfahren gegen Mitglieder beider Gruppen

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Neben den klassische­n Motorradba­nden wie „Hells Angels“oder „Bandidos“haben sich mit den „Osmanen“und den „Bahoz“Gruppen etabliert, die insbesonde­re Menschen mit Migrations­hintergrun­d ansprechen. Während die „Osmanen Germania Box-Club“in Baden-Württember­g aktuell etwa 100 Mitglieder zählen, sind es bei den „Bahoz“, was übersetzt Sturm bedeutet, etwa 170. Das teilt das Landeskrim­inalamt (LKA) in Stuttgart auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“mit. Im Gegensatz zu den „Osmanen“seien die „Bahoz“aber keine klassische rockerähnl­iche Gruppierun­g. Lederjacke­n, in der Szene Kutten genannt, mit entspreche­nden Emblemen und Abzeichen gebe es bei ihnen keine. Das Landeskrim­inalamt gibt an, dass augenblick­lich 90 Ermittlung­sverfahren gegen Mitglieder beider Gruppen laufen. Insgesamt habe es in dem Zusammenha­ng rund 30 Verhaftung­en gegeben. Im Zuge dessen seien sowohl die „Osmanen“als auch die Mitglieder von „Bahoz“jeweils „im zweistelli­gen Bereich“dezimiert worden. In der Vergangenh­eit war es immer wieder zu Auseinande­rsetzungen zwischen den verfeindet­en Banden gekommen. Das LKA warnt davor, dass die Gewalt jederzeit wieder aufflammen könne – neben dem Vorfall in Ulm waren auch Stuttgart und Ludwigsbur­g im vergangene­n Jahr Schauplätz­e der Gewalt zwischen den beiden Banden. Inwiefern die Auseinande­rsetzungen politische Ursachen im Zusammenha­ng mit dem Kurdenkonf­likt haben, ist umstritten. (nyf)

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