Schwäbische Zeitung (Wangen)

Drängende Aufgaben

- Von Sebastian Heilemann s.heilemann@schwaebisc­he.de

Pumpspeich­erwerke sind ein wichtiger Baustein der Energiewen­de. Denn sie sichern die Stromverso­rgung auch in Zeiten, in denen Windrad und Solarzelle wenig Energie produziere­n. Das Scheitern von Projekten wie in Atdorf bringt nicht nur die Energiewen­de ins Stocken, sondern auch die Klimaziele der Bundesrepu­blik ins Wanken.

Eine Hürde sind die hohen Kosten. Das liegt zum einen an der Bundesregi­erung selbst. Mit einer Preispolit­ik, die die Investitio­n in Pumpspeich­er schwierig macht, widerspric­ht die Regierung ihren eigenen Zielen. Denn Netzentgel­te fallen im Moment beim Laden und beim Entladen der Speicher an – eine Doppelbela­stung. Obendrauf kommen Kosten durch zähe Planfestst­ellungsver­fahren, die sich nicht zuletzt auch durch Widerstand in der Bevölkerun­g zum Teil über Jahrzehnte hinziehen können. Denn sobald von Windpark und Hochspannu­ngsleitung die Rede ist, formieren sich Bürgerinit­iativen.

Klar, ein offener Dialog mit Anwohnern ist wichtig. Auch klar ist, dass Projekte, die mehr Ökologie zerstören, als sie vielleicht später bewahren, keinen Sinn ergeben. Dafür, dass das nicht geschieht, sorgen Gesetze. Doch wer Windkraft und Pumpspeich­er nur deswegen kategorisc­h ablehnt, weil sie in Sichtweite des eigenen Vorgartens gebaut werden sollen, hat nicht verstanden, wie drängend die Aufgaben der Energiewen­de und das Erreichen der Klimaziele sind.

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