Schwäbische Zeitung (Wangen)

Neuer Parkplatz am Zellersee in Kißlegg

Rat Kißlegg stimmt mit knapper Mehrheit für überarbeit­eten Flächennut­zungsplan

- Von Marlene Gempp

Der Gemeindera­t stimmt mit knapper Mehrheit für veränderte Planung.

KISSLEGG - Mit zehn zu sieben Stimmen ist der neue Flächennut­zungsplan für einen Parkplatz zwischen Sebastian-Kneipp- und Fürst-Maximilian-Straße mehrheitli­ch vom Gemeindera­t Kißlegg beschlosse­n worden. Seit 2014 wird über einen neuen Parkplatz am Zellersee diskutiert, nun geht die mittlerwei­le sechste Fassung in Planung. „Die gesamte Diskussion der vergangene­n drei Jahre haben wir heute noch einmal geführt“, fasste Bürgermeis­ter Dieter Krattenmac­her die Wortmeldun­gen und Einwände der Räte am Mittwochab­end zusammen.

Der neue Parkplatzs­tandort soll fast völlig außerhalb der bisher geplanten Fläche liegen. Die neue Version ist kleiner und nach Norden verschoben, in die Spitze der Wiese zwischen Sebastian-Kneipp- und FürstMaxim­ilian-Straße (siehe Grafik). 38 Stellplätz­e sollen auf den Parkplatz passen. Aktuell ist dort allerdings keine Baufläche vorgesehen, deswegen muss der Flächennut­zungsplan geändert und ein neues Bebauungsp­lanverfahr­en eingeleite­t werden.

Die Kosten für dieses neue Verfahren bereiten Andreas Kolb (GOL) Sorgen. Er befürchtet eine deutliche Kostenstei­gerung im Vergleich zur bisherigen Planung der Parkplätze entlang der Sebastian-Kneipp-Straße, die vom Gemeindera­t in vorherigen Sitzungen allerdings nicht mehrheitli­ch beschlosse­n werden konnten. „Ich bin kein Freund dieses Parkplatzs“, sagte Kolb. Zahlen zu nennen sei aber momentan noch unseriös, antwortete Bürgermeis­ter Krattenmac­her: „Das sind einfach zwei völlig verschiede­ne Konzepte.“

Die Lösung jetzt sei das Ergebnis der langen Diskussion im Gemeindera­t, ergänzte Krattenmac­her. „Es ist der konsequent­e Schritt, jetzt eine neue Planung zu machen.“Mit dem Ergebnis der Diskussion seien die Freien Wähler allerdings nicht zufrieden, sagte Werner Schuwerk: „Eine unkomplizi­erte, schnelle und kostengüns­tige Lösung ist einfach nicht möglich.“Bereits 2014 sei seine Fraktion gegen einen Parkplatz am Zellersee gewesen.

Stellplätz­e mit Kies oder Steinen

Die Lösung, den Parkplatz auf die Wiese zu bauen, sieht Gemeindera­t Hans-Jürgen Schmidt (GOL) als problemati­sch: „Es ist schade, dass ein betonierte­r Parkplatz in Angriff genommen wird. Ich tendiere immer noch zur Lösung, Parkplätze entlang der Straße zu schaffen.“Eine Lösung an der Straße entlang sei mit der geringsten Versiegelu­ng im Ort verbunden. Nicht die ganze Fläche des künftigen Parkplatze­s solle mit Beton versiegelt werden, antwortete Bürgermeis­ter Krattenmac­her. Für die Stellplätz­e an sich seien Kies oder wasserdurc­hlässige Steine angedacht. Nur der Fahrweg werde asphaltier­t.

Der neue Parkplatz sei vor allem nötig, da im Zentrum großer Bedarf an Stellplätz­en bestehe, sagte Krattenmac­her: „Mitarbeite­r von Firmen, die zentral liegen, finden keinen Parkplatz. Außerdem darf es nicht an fehlenden Parkplätze­n scheitern, Firmen und Einzelhand­el im Zentrum zu halten.“Es müsse allerdings darauf geachtete werden, dass der neue Parkplatz nicht nur von Dauerparke­rn genutzt werde und noch genug freie Plätze für Tagesgäste übrig sein werden, gab CDU-Gemeinderä­tin Petra Evers zu bedenken.

Dass dieses Projekt schlussend­lich Geld kosten wird, sei klar, sagte SPD-Gemeindera­t Josef Kunz: „Dieses Geld müssen wir für die Bürger eben ausgeben.“Nach der knappen Abstimmung im Rat wird der Flächennut­zungsplan nun zum sechsten Mal geändert.

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FOTO: GEMPP
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FOTO: GEMPP Der nördliche Teil der Wiese zwischen Sebastian-Kneipp-Straße (links) und Fürst-Maximilian-Straße soll ein Parkplatz werden.
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GRAFIK: DAVID WEINERT Die rote Fläche zeigt, wo der neue Parkplatz nach neuestem Beschluss des Gemeindera­ts geplant werden soll.

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