Schwäbische Zeitung (Wangen)

Livemusik-Konzept erhält viel Lob

Mehr als 1500 Besucher sind bei der 10. Wangener Musiknacht dabei

- Von Susi Weber

Mehr als 1500 Besucher sind bei der 10. Wangener Musiknacht dabei.

WANGEN - Die 10. Wangener Musiknacht hat alle bisherigen Rekorde gebrochen: Mit von Veranstalt­er Frank Ockert (X-Events) geschätzte­n „1500 bis 1600 Besuchern“zählte die Veranstalt­ung erneut die „bislang meisten Besucher“. Auch auf die kurzfristi­gen Krankmeldu­ngen konnte XEvents reagieren – und entspreche­nde Ersatzgrup­pen stellen.

Selten sind sich Veranstalt­er, Gastronome­n, Bands und Besucher so einig, wie dies am Samstagabe­nd der Fall war. Allesamt sprachen sie durch die Reihen von einer sehr gelungenen Veranstalt­ung. „Die Stadt hat sich enorm entwickelt“, sagte beispielsw­eise Ockert. Und weiter: „Die Gastronomi­e ist variantenr­eich und top geführt. Das tut auch der Musiknacht sehr, sehr gut.“Anders ausgedrück­t: In den unterschie­dlichen Lokalitäte­n gab es unterschie­dliche kulinarisc­he, aber auch unterschie­dliche musikalisc­he „Köstlichke­iten“– wenngleich Rock und Pop, vor allem der 70er-, 80er- und 90er-Jahre, sicherlich dominierte­n.

Veranstalt­er hat mit Krankheits­welle zu kämpfen

X-Events hatte in diesem Jahr mit einer Krankheits­welle größeren Ausmaßes zu kämpfen. So sagte die Gruppe Tonwerk Mitte vergangene­r Woche ab und wurde durch die Joe Cocker und Tina Turner Show im Hinderofen­café ersetzt. Auch die Earlybirds konnten krankheits­bedingt nicht auftreten. Für sie kamen – erst am Samstagmit­tag gebucht – „In the wrong century“aus Vaihingen/ Enz in die Mohren-Post. Und die Herman Hill Band schlug ohne ihren erkrankten und stimmgewal­tigen Bandchef, dafür mit Sängerin, im Saumarktca­fé auf.

Doch nichts desto trotz: Rundherum rockte und brummte die Altstadt am Samstag. Teilweise gab es in den Lokalitäte­n kaum ein Durchkomme­n. „Ich bin 2016 schon einmal hier gewesen“, erzählte Anita Netzer. Die Kißleggeri­n gehörte zu jenen, die ganz bewusst die Stätten wechseln, wenn gleich das auch etwas „Zeitdruck“bedeutete: „Wir fahren mit dem Zug nach Hause.“Anders verhielt sich Nanda Seinsch, die im Hei-Ju bei der Musik von den Scorpions bis zu Santana mit dem Duo „Hit fire“ihren Platz gefunden hatte: „Ich bleibe den Abend über hier!“Zu jenen Bands, die nicht nur coverten, sondern ihren ganz eigenen Stil mit nach Wangen brachten, gehörten unter anderem „Them muddy brothers“im Horns & Crowns und – erneut – „Pig-ass & the hoodlums“. „Wir sprengen wahrschein­lich wieder den Kreuzplatz“, hatten sie im Vorfeld auf ihrer Homepage angekündig­t – und nicht zu viel versproche­n. Mit ihrem ganz eigenen Rockabilly­Rock’n’Roll-Stil sorgten die Meßkirchne­r für ein mehr als „volles Haus“und für tanzende und feiernde Menschen zuhauf.

Auffällig bei der Musiknacht 2017 war im Übrigen auch eins: Aufgrund der lange Zeit milden Temperatur­en spielte sie sich nicht nur in, sondern zumindest am früheren Abend auch noch außerhalb der beteiligte­n Gastronomi­ebetrieben im Freien ab. Nicht wenige Besucher nutzten die Außenbestu­hlungen.

Zu jenen Gastronome­n, die erstmals bei der Musiknacht dabei waren, gehörte das Stadtbräu Rimmele. Angekündig­t als „Chill out“, klangen doch noch Schlagerkl­änge vom Duo „Herbyjana“nach draußen. „Wir haben uns kurzfristi­g entschloss­en, Livemusik anzubieten“, sagte Andreas Rimmele. Livemusik wechselte sich mit ruhigerer Lounge-Musik aus den Boxen ab. Ganz in der Nachbarsch­aft, im Museumscaf­é, war Wirtin Gerda Sorg voll des Lobes anlässlich des Abends mit dem Duo „Two rocks“: „Perfekt: gute Musik, gute Stimmung, gute Leute.“Besucherin Una Sauter fügte hinzu: „Livemusik ist immer gut.“Wie das Museumscaf­é gehörte auch das „Vivo“zu den Lokalitäte­n, die nahezu aus den Nähten platzten. „Mitmachen oder zumachen. Eine andere Option gibt es bei der Musiknacht nicht“, meinte Vivo-Chefin Sarah Mach, die sich glücklich schätzte, Ersteres getan zu haben. Derweil gab die Gruppe Firefly ihr „Rolling on the river“zum Besten. Und natürlich durfte auch „Knocking on heavens door“im Vivo nicht fehlen.

„Die Gastronomi­e ist variantenr­eich und top geführt. Das tut auch der Musiknacht sehr, sehr gut.“Veranstalt­er Frank Ockert

Viele Besucher nutzen die Außenbestu­hlungen

Von „My Baby Baby Balla Balla” bis zu Elvis Presleys „Hound dog” reichte das Repertoire der „Jags” im Catweazle. „Du machst das gut” lobte eine Besucherin den Gitarriste­n. Sie hätte es auch an Charly Behringer von „Continenta­l breakfast“richten können, die im Fidelisbäc­k Rock-Pop der 70er bis 90er zum Besten gaben. „Ein aufmerksam­es, gutes Publikum“, lobte Bandmitgli­ed Behringer. Zu den Fidi-Besuchern gehörte auch Hermann Selbherr, der, so vermutete er, mit seinen 83 Jahren wohl zu den „ältesten Musiknacht-Gästen“gehören könnte: „Die Musiknacht ist für die Stadt eine tolle Veranstalt­ung. Die Leute treffen sich und es ist einfach was los.“

Weitere Bilder zur Wangener Musiknacht gibt es unter www.schwaebisc­he.de/Wangen. Die 11. Wangener Musiknacht kündigte Veranstalt­er X-Events bereits jetzt an. Sie wird wieder Mitte Oktober über die Bühne gehen.

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FOTO: SWE
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FOTO: SUSI WEBER Premiere in Wangen: „Them muddy brothers“spielten im Horns & Crowns (Mohr-Keller) auf.
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FOTO: SWE Einmal mehr rappelvoll war der Kreuzplatz bei „Pig-ass & hoodlums“.
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FOTO: SWE Zum ersten Mal dabei war auch das Vivo: Hier spielte „Firefly“.

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