Dankbar sein für Datenschützer
Zum Artikel „Datenschützer kritisieren Anti-Terror-Paket“(9.10.) erreichte uns die folgende Zuschrift eines Lesers: Es wird dieser Tage viel auf Datenschützern herumgehackt, weil diese das Anti-Terror-Paket kritisieren. Dabei sollten wir allesamt dankbar für die Arbeit der Datenschützer sein. Ein paar Beispiele müssen natürlich auch her. So wurde einigen Journalisten beim G20-Gipfel die Akkreditierung entzogen, weil diese des Linksextremismus beschuldigt wurden, obwohl sie lediglich von entsprechenden Demos berichtet hatten. Freisprüche und so weiter werden gar nicht vermerkt – wer also mal in so einer Kartei oder Datenbank steht, der bleibt da auch drin. Oder der Fall Amri, bei dem zu 100 Prozent sämtliche benötigten Daten bereits vorhanden waren, aber nicht ausgewertet oder einfach nicht berücksichtigt wurden. Und die Lösung lautet dann, noch mehr Daten auf diesen Haufen zu werfen!?
Es sollte zutiefst beunruhigen, dass das Credo „Ich habe ja nichts zu verbergen“gesellschaftsfähig wird, ohne auch nur mal genauer darüber nachzudenken. Am Ende hat absolut jeder etwas zu verbergen, und seien es nur seine Lohnabrechnungen, Telefonlisten oder Kontoauszüge. Es wurden schon bei der NSA Daten gestohlen, da muss man sich nicht die Illusion machen, dass so etwas bei den hiesigen Behörden nicht passieren kann.
Benjamin Schäfer, Unlingen
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