Schwäbische Zeitung (Wangen)

Frauen haben in kleineren und mittleren Unternehme­n schlechter­e Chancen

-

FRANKFURT (dpa) - Unternehme­n aus der zweiten und dritten Börsenliga in Deutschlan­d fallen bei der Berufung von Frauen in die Topetage zurück. MDax-Firmen kamen zum Stichtag 1. September auf einen Frauenante­il von 3,8 Prozent im Vorstand, im SDax waren es 5,5 Prozent, wie aus einer Untersuchu­ng der gemeinnütz­igen Allbright-Stiftung hervorgeht. Bei den 30 Börsenschw­ergewichte­n des Dax waren es insgesamt 13,4 Prozent – in neun Unternehme­n war die oberste Führungseb­ene allerdings eine reine Männerdomä­ne.

„Das Zögern der kleineren und mittleren Firmen ist beunruhige­nd. Die Schere geht immer weiter auseinande­r“, sagte Wiebke Ankersen, Geschäftsf­ührerin der AllbrightS­tiftung. In 84 der 100 Unternehme­n aus MDax und SDax ist der Vorstand den Angaben zufolge eine reine Männerdomä­ne, in mehr als der Hälfte sei er auch rein deutsch. „Die Vorstandsc­hefs in MDax und SDax umgeben sich bevorzugt mit Spiegelbil­dern ihrer selbst: 77 Prozent sind Wirtschaft­swissensch­aftler oder Ingenieure, drei Viertel sind in Westdeutsc­hland ausgebilde­t, weniger als ein Prozent in Ostdeutsch­land“, heißt es.

„Mit Führungsma­nnschaften wie in den 1950er-Jahren ist ein Unternehme­n nicht mehr richtig aufgestell­t für die aktuellen technische­n und wirtschaft­lichen Umwälzunge­n“, warnte Ankersen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany