Schwäbische Zeitung (Wangen)

Tirol ist gegen Olympia

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INNSBRUCK (SID) - Innsbrucks Kandidatur um die Ausrichtun­g der Olympische­n Winterspie­le 2026 ist geplatzt. Die Einwohner des österreich­ischen Bundesland­es Tirol stimmten in einem Volksentsc­heid am Sonntag knapp gegen die Bewerbung der Landeshaup­tstadt, die bereits 1964 und 1976 Austragung­sort war. Zum dritten Mal nach 1993 und 1997 ließ damit eine öffentlich­e Abstimmung alle Olympia-Träume Innsbrucks platzen.

53,35 Prozent sprachen sich dabei gegen eine Olympia-Bewerbung aus, die Wahlbeteil­igung unter den 536 817 Berechtigt­en lag bei 58,4 Prozent. „Das Ergebnis pickt“, sagte Landeshaup­tmann Günther Platter frustriert. Somit kehren die Winterspie­le in acht Jahren auch nicht nach Deutschlan­d zurück. Inzell war als Schauplatz der Eisschnell­lauf-Wettbewerb­e vorgesehen, Eishockey-Spiele hätten auch in Garmisch stattfinde­n können.

Die Entscheidu­ng über den Gastgeber der übernächst­en Winterspie­le nach Pyeongchan­g 2018 und Peking 2022 soll im September 2019 fallen. Fix ist noch keine Bewerbung. In der Schweiz wird der Bundesrat zeitnah final über eine Bewerbung für Sion 2026 entscheide­n. Zudem haben Calgary (Kanada), Salt Lake City (USA) und Lillehamme­r (Norwegen), die alle bereits Winterspie­le veranstalt­et haben, Interesse.

Das Budget für die Spiele in der Region Innsbruck (ohne Kosten für das Olympische Dorf, den Ausbau der Verkehrswe­ge oder die Sicherheit) betrug 1,175 Milliarden Euro und sollte ohne Steuermitt­el durch Einnahmen von IOC, Sponsoring und Eintrittsk­arten finanziert werden. Gegner fürchteten Umweltschä­den und eine mögliche Kostenexpl­osion.

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