„Die schönste Frau der Welt? Grace Kelly!“
LINDAU - Jürgen Schattmann hat Werner Mang gefragt, wie sein Schönheitsideal aussieht.
Herr Mang, gehören Profi-sportler auch zu Ihrem Klientel?
Eher die Frauen der Profis. Die Sportler inder aktiven Laufbahn wollen trainieren, Sixpacks haben, dann sind sie zufrieden. Ich kenne viele Profis in Europa. Hin und wieder werde ich schon gebeten, eine Spielerfrau zu verschönern.
Gibt es für Sie den einen schönsten Sportler der Welt, einen, der dem Ideal des Davids von Michelangelo am nächsten kommt?
Das ist eine Frage des Geschmacks. Meine Frau findet Ronaldo zum Beispiel nicht so toll, aber ich finde schon, dass er einen perfekten Körper und eine Figur hat, an der alles stimmt. Vom Körperbau her kommt er dem David nahe.
Existiert das eine große Ideal in der Schönheitschirurgie?
Das ist modeabhängig. Es gibt immer wieder neue Schönheitsideale. Nach dem Krieg war es eine Frau wie Brigitte Bardot, Schmolllippen, kleine Nase, große Brüste. Über die Medien kam dann die Twiggy, plötzlich haben alle wieder abgenommen. Dann folgte die Ära Claudia Schiffer, wieder weiblicher, feine Nase, größere Lippen. Jetzt sind die androgynen Frauen en vogue wie Gigi Hadid. Und dann gibt es noch die Internetstars. Ich bin schon gefragt worden: Kann ich den Po von Kim Kardashian haben oder den von Jennifer Lopez oder die Lippen von Angelina Jolie oder die Nase von Heidi Klum. Dann sage ich: Natürlich kann man das operieren, aber der Po von Kim Kardashian muss nicht sein, denn: Man muss kein Weißbierglas auf dem Po abstellen können, das ist nicht meine Vorstellung von Ästhetik. Die geht schon eher in Richtung Claudia Schiffer. Die schönste Frau der Welt, von der Ebenmäßigkeit her, bleibt für mich Grace Kelly. Da hat wirklich alles gestimmt, alle Maße, das war der goldene Schnitt im Gesicht. Nasenabstand, Kinnabstand, Augenabstand, Größe. Das war für mich das Ideal nach dem Krieg, und diese Ästhetik habe ich in meinem Kopf, wenn ich operiere.
Und bei den Männern?
Da wandelt es sich auch. Brad Pitt war immer en vogue, seine Nase, die Gesichtszüge. George Clooney ist ja nicht so ebenmäßig, aber er hat Erotik im Gesicht, Ausstrahlung. Bei den Männern spielt das Alter seltsamerweise eine kleinere Rolle.