Schwäbische Zeitung (Wangen)

US-Gericht kippt zum dritten Mal Einreisest­opp

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WASHINGTON (herr) - Zum dritten Mal in Folge ist US-Präsident Donald Trump mit seinem Einreiseve­rbot juristisch gescheiter­t. Einmal mehr ist es ein Richter in Hawaii, der dem USPräsiden­ten einen Strich durch die Rechnung macht. Kurz bevor die Beschränku­ngen für Bürger aus sechs islamisch geprägten Ländern in Kraft treten sollten, hat Derrick Kahala Watson das Weiße Haus gestoppt.

Die ins Auge gefasste Sperre, begründete er seine Entscheidu­ng, weise exakt dieselben Fehler auf wie vorangegan­gene Verbotsver­suche. Sie diskrimini­ere Menschen allein wegen ihrer Nationalit­ät, was den Gründungsp­rinzipien der amerikanis­chen Republik widersprec­he. Zudem könne die Regierung nicht nachweisen, dass es die nationale Sicherheit gefährde, wenn man Personen aus bestimmten Staaten ins Land lasse. Was fehle, seien Belege dafür, dass die potenziell­e Einreise von „150 Millionen Menschen aus sechs bestimmten Staaten“den Interessen der USA schade.

Watson, Bundesrich­ter in Honolulu, hat damit einem Antrag Hawaiis stattgegeb­en. Trump überschrei­te seine Vollmachte­n, wenn er derartige Restriktio­nen beschließe, hatte der Justizmini­ster des Pazifiksta­ats ins Feld geführt. Nach den Kabinettsp­länen sollten Staatsange­hörige des Iran, Jemen, Libyens, Somalias, Syriens und des Tschad die US-Grenzen bis auf Weiteres nicht passieren dürfen. Das Weiße Haus will Einspruch gegen das Urteil einlegen.

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