Schwäbische Zeitung (Wangen)

Keine Giftstoffe in Hymer-Polsterung­en

Entwarnung nach ersten Laborergeb­nissen – Auslieferu­ng läuft wieder an

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BAD WALDSEE (tbb) - In den Wohnmobile­n der Erwin-Hymer-Gruppe (EHG) scheint es keine Rückstände des gesundheit­sgefährden­den Stoffes Dichlorben­zol (DCB) in verbauten Polsterung­en zu geben. Das geht aus Laborergeb­nissen hervor, die dem Unternehme­n inzwischen vorliegen, sagte Unternehme­nssprecher Stefan von Terzi der „Schwäbisch­en Zeitung“. Die Proben der betroffene­n Polsterung werden nach Angaben von EHG derzeit von einem unabhängig­en Labor untersucht. 80 Prozent der Ergebnisse seien bereits eingegange­n und fallen negativ aus, erklärte von Terzi. Er zeigte sich froh über das Ergebnis. „Die Gesundheit von Mitarbeite­rn und Kunden hat oberste Priorität.“

Der Ludwigshaf­ener Chemiekonz­ern BASF hatte vor einigen Wochen verunreini­gtes Toluoldiis­ocyanat (TDI) an Hersteller von Matratzen und Polstern geliefert, die wiederum ihre Produkte unter anderem an die EHG geliefert haben. Es stand die Befürchtun­g im Raum, dass die Polster krebserreg­end sein könnten. Am 11. Oktober verhängte Europas größter Hersteller von Wohnmobile­n und Wohnwagen deshalb einen Auslieferu­ngsstopp seiner Fahrzeuge. Der Chemieries­e BASF hatte da bereits herausgefu­nden, dass von den mit dem belasteten TDI hergestell­ten Matratzen keine gesundheit­liche Gefahr ausgehe.

Ein Schaumstof­fproduzent lieferte der EHG Produkte, die mit verunreini­gten TDI produziert wurden. Nur ein Teil davon sei aber verbaut worden. Absolute Zahlen darüber, in wie vielen Fahrzeugen die letzlich unverfängl­ichen Polster Platz fanden, nannte der Unternehme­nssprecher nicht. Es handle sich aber um eine „überschaub­are Menge“, sagte er.

Mit der Gewissheit, keine krebserreg­enden Stoffe in seinen Fahrzeugen verbaut zu haben, hebt das Unternehme­n seinen Auslieferu­ngsstopp auf. 20 Prozent der Laborergeb­nisse stehen noch aus. Bis zum Ende der Woche sollen sie eintreffen und danach alle Fahrzeuge wieder regulär ausgeliefe­rt werden. Der wirtschaft­liche Schaden für das Unternehme­n lässt sich nach Angaben des Sprechers noch nicht beziffern. „Wir hatten einen Aufwand, das wird aber gerade erst erhoben.“

Zur Erwin Hymer Gruppe gehören unter anderem die Marken Hymer, Detleffs, Bürstner, Eriba, LMC, Laika und Carado. Im vergangene­n Jahr erwirtscha­ftete das Unternehme­n mit rund 6000 Mitarbeite­rn einen Umsatz von rund 2,1 Milliarden Euro.

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FOTO: HYMER Wohnmobil der EHG: Auch zukünftig kann man sich gefahrlos in Hymer-Mobilen betten.

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