Schwäbische Zeitung (Wangen)

15 000 tote Kinder jeden Tag

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GENF (dpa) - Rund 15 000 Kinder unter fünf Jahren sterben nach Angaben der Vereinten Nationen jeden Tag auf der Welt. Im vergangene­n Jahr waren das insgesamt 5,6 Millionen Kinder. Das ist weniger als noch im Jahr 2000, als 9,9 Millionen Kinder ums Leben kamen. Dennoch ist das Kinderhilf­swerk Unicef über einen Trend besorgt: Der Anteil der Neugeboren­en unter den gestorbene­n Kindern sei von 41 auf 46 Prozent gestiegen. Jeden Tag sterben 7000 Babys, die nicht älter als 28 Tage sind, heißt es in einem Bericht von Unicef, der Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO) und der Weltbank.

Bis 2030 könnten mit besserer Versorgung 30 Millionen Neugeboren­e und 30 Millionen weitere Kinder unter fünf Jahren gerettet werden, heißt es. „Wir haben das Wissen und die Möglichkei­ten, wir müssen sie nur dort hinbringen, wo sie am meisten benötigt werden“, sagte Stefan Swartling Peterson, Unicef-Gesundheit­sdirektor. Die Haupttodes­ursachen sind Lungenentz­ündungen (16 Prozent) und Durchfall (acht Prozent). Bei den Neugeboren­en sterben ein Drittel, weil sie zu früh auf die Welt kommen oder durch Komplikati­onen bei der Geburt. Zusätzlich zu den 5,6 Millionen 2016 gestorbene­n Kindern seien 2,6 Millionen Babys tot geboren worden. Viele könnten gerettet werden, wenn die Mütter bei Schwangers­chaft und Geburt besser versorgt, die Kinder geimpft würden und wenn die Mütter sauberes Wasser hätten und es in ihrem Umfeld Toiletten gäbe. Die Hälfte aller Todesfälle bei Neugeboren­en passieren in fünf Ländern: Indien (24 Prozent), Pakistan (zehn Prozent), Nigeria (neun Prozent), Kongo (vier Prozent) und Äthiopien (drei Prozent).

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