Jugend macht sich in Wasserburg ihre eigene Party
Jannik Röhl und Valentin Beck wollen das „Lakelife-Festival“künftig regelmäßig veranstalten
WASSERBURG - Der erste Versuch ist durch die Decke gegangen: Ende April haben der Wasserburger Jannik Röhl und sein Kumpel Valentin Beck in der Sumserhalle ihr erstes „Lakelife-Festival“veranstaltet – und etwa 800 Jugendliche sind zum Feiern gekommen. „Einen solchen Ansturm hätten wir nicht erwartet“, gibt Valentin zu. Nun wollen die beiden Jungs an ihren Erfolg anknüpfen und bereits im November das zweite Festival starten. Der Wasserburger Gemeinderat hat das bereits genehmigt.
Die Idee der beiden Jungs kam in der jüngsten Gemeinderatssitzung gut an. „Ich finde es gut, dass was für die Jugend gemacht wird“, sagte Christian Diebold (FB). Dem stimmten die übrigen Räte zu – auch, weil die erste Veranstaltung offenbar sehr friedlich verlaufen ist: Außer einem Fahrradständer sei nichts kaputt gegangen. Sie genehmigten eine zweite Auflage des Festivals einstimmig.
Für den 23-jährigen Jannik und den 22-jährigen Valentin bedeutet das, dass sie nun mit den Vorbereitungen für ihre Party beginnen können: Sie organisieren DJs, kümmern sich um die Bühnenshow, kaufen Getränke ein und engagieren eine professionelle Sicherheits-Firma – eine Auflage, die die Gemeinde den beiden gemacht hat.
Der Traum: Mit den Partys den Lebensunterhalt verdienen
Darüber gesprochen, eine eigene Veranstaltung auf die Beine zu stellen, haben Jannik und Valentin bereits vor knapp vier Jahren. „Für Leute in unserem Alter gibt es hier nicht viel, wo man hingehen kann“, sagt Jannik. Nach und nach sei schließlich die Idee zum „Lakelife-Festival“entstanden, einer Party mit elektronischer Musik, einer großen Tanzfläche und Bühnenshow für Jugendliche ab 16 Jahren. Das nötige Knowhow dafür haben die beiden: Jannik arbeitet als Veranstaltungstechniker und Valentin legt neben seiner Arbeit als IT-Administrator als DJ in Clubs auf. Das erste „Lakelife-Festival“war ein Experiment, das gut funktioniert hat: „Wir hatten so um die 300, 400 Leute erwartet“, sagt Valentin. Gekommen sind am Ende insgesamt 800 Jugendliche aus dem Kreis Lindau, aber auch aus Wangen, dem Bodenseekreis und Österreich. Allerdings waren sie nicht alle gleichzeitig da, die Sumserhalle fasst nur 600 Leute. „Durch den Ansturm, der nicht zu erwarten war, gab es auch Probleme“, räumt Valentin ein. Die Bar zum Beispiel sei komplett überlastet gewesen. „Aber dieses Mal haben wir eine größere Bar, wo das Anstellen nicht mehr so lange dauert.“Beim Getränkeverkauf und am Einlass unterstützt die beiden Jungs ein Helferteam aus etwa 30 Freunden. Auch andere Verbesserungsvorschläge, die nach dem ersten Festival gekommen seien, haben sich die beiden zu Herzen genommen. „Es ist eine sehr gewagte Branche“, sagt Jannik.
Trotzdem würden die beiden in dieser Branche am liebsten ihren Lebensunterhalt verdienen. „Ein Traum ist das auf jeden Fall“, sagt Jannik. Einen großen Schritt in Richtung Professionalität haben sie bereits gemacht: Sie haben ein Gewerbe gegründet und verschiedene Versicherungen abgeschlossen. Außerdem hat das „Lakelife-Festival“bereits eine eigene Internetseite mit Onlineshop, in dem man Karten kaufen kann.
„Wir würden das ,Lakelife-Festival’ gerne dreimal im Jahr veranstalten“, denkt Valentin bereits in die Zukunft. Allerdings müssten nicht alle Veranstaltungen zwangsläufig in Wasserburg stattfinden. Öfter als alle paar Monate wollen die Jungs ihr Festival aber auch nicht anbieten. „Sonst fehlt die Exklusivität.“