NTA-Chef wechselt nach Brandenburg
Niels Helle-Meyer verlässt Isny
ISNY - Isny - Die Verhandlungsführer in Isny hätten die Personalie gerne noch ein paar Tage unter der Decke gehalten – oder noch besser: mit einer Erfolgsmeldung verbunden. Doch auch am anderen Ende von Deutschland, in Frankfurt an der Oder, bei der „Europa-Universität Viadrina“, drängte offenbar die Zeit: Deren Presseabteilung gab am Montag bekannt, dass Niels Helle-Meyer, seit Ende Februar Geschäftsführer der „Naturwissenschaftlich-Technischen Akademie (NTA)“in Isny, neuer Kanzler der Universität in Brandenburg wird. Der Jurist und Hochschulmanager trete sein Amt bereits zum 1. Dezember 2017 an.
Im Gespräch mit der SZ-Redaktion erinnerte Helle-Meyer daran, dass sein Mandat als beurlaubter Landesbeamter aus Norddeutschland von vorneherein nur zeitlich befristet sein konnte. Für die Zukunft sieht er die Dinge in Isny aber auf einem guten Weg: „Die FH zu retten, das sieht ganz gut aus, es gibt ganz realistische Chancen und eine sehr einvernehmliche Linie, was wir tun können von NTA-Seite, auch wenn das noch einiges ist.“
Wie berichtet, hatte das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) in Stuttgart aufgrund der negativen Entscheidung des Wissenschaftsrats im Jahr 2015 Bedenken gegen die Verlängerung der staatlichen Anerkennung der FH erhoben. Zum Semesterbeginn im September waren daraufhin einvernehmlich keine neuen FH-Studenten aufgenommen worden. Das erfolgreiche Berufskolleg für die Technischen Assistenten ist nicht betroffen.
Seit Jahresbeginn verhandeln der Stiftungsrat, vor allem in Person von Brunner und Isnys Bürgermeister Rainer Magenreuter, dazu die beiden NTA-Geschäftsführer Niels HelleMeyer und Karl Maier, sowie die NTA-Schulleitung auf der einen und das MWK auf der anderen Seite, wie es für die FH in Isny weitergehen könnte. Drei Optionen lagen auf dem Tisch: Weiterführung als staatlich anerkannte FH wie bisher, eine gemischt öffentlich-private Trägerschaft oder der Einstieg eines privaten Hochschulträgers. Eine Entscheidung stehe „kurzfristig an“, verriet gestern der Stiftungsratsvorsitzende Brunner.
Zugleich bedauert er, dass HelleMeyer nicht längerfristig für die private NTA habe freigestellt werden können: „Es hätte uns weiterhin sehr geholfen, einen so hochkarätigen Hochschulexperten und Juristen auf Dauer in Isny halten zu können“. Helle-Meyer habe „die wesentlichen Schritte zur weiteren Stabilisierung der Berufskollegs und insbesondere zum Erhalt einer Hochschule in Isny eingeleitet, entscheidende Verhandlungen zur Übernahme der NTAHochschule durch einem namhaften Kooperationspartner/Träger sind geführt und befinden sich in der finalen Phase“, formulierte Brunner. Noch ausstehende Verhandlungen mit dem MWK würden „nun vom neuen potenziellen Träger geführt“, wobei „Helle-Meyer hierbei seine weitere unterstützende Mitwirkung zugesagt hat“. Der Stiftungsvorstand bedanke sich für die vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit.
Auch Helle-Meyer wertet sein Engagement in Isny als positiv: „Karl Maier und ich haben die Situation intensiv untersucht, die NTA ist als Unternehmen wieder gut aufgestellt und wir werden alle möglichen Handlungsoptionen noch zu Ende führen.“Was dem Norddeutschen auch wichtig ist: „Ich bin hier unheimlich toll angekommen, habe mich sehr wohlgefühlt und werde Isny in sehr guter Erinnerung behalten“.