Decke einsturzgefährdet
Putzteile der Kirche St. Martin in Waltenhofen könnten sich ablösen – Das ergab eine Sicherheitsprüfung
WALTENHOFEN - Die Decke der katholischen Kirche St. Martin in Waltenhofen ist einsturzgefährdet. Das teilte Pfarrer Roland Buchenberg den Gemeindemitarbeitern nun in einem Schreiben mit. Die Diözese Augsburg hat angeordnet, die Kirche unverzüglich zu schließen. Am Sonntag fand trotzdem ein letzter Gottesdienst statt. „So kurzfristig konnten wir keine Ausweichmöglichkeit finden“, begründete das der Pfarrer.
Laut Buchenberg ergab eine Standsicherheitsprüfung, dass bereits geringste Erschütterungen reichen würden, um Teile des Deckenputzes zu lösen. „Das Ergebnis dieser Prüfung war eine Überraschung.“Nun muss ein Notgerüst für eineinhalb bis zwei Jahre die Kirche sichern. Buchenberg rechnet damit, dass die Kirche bis Ende November geschlossen bleiben muss. In dieser Zeit wird das Gerüst aufgestellt.
Die Überprüfung ausgelöst hatte eine Anfrage von Pfarrer Roland Buchenberg Anfang des Jahres in Augsburg. Er wollte die angedachte Sanierung des Kirchturms St. Martin bei der bischöflichen Finanzkammer anmelden. Bei Bauarbeiten dieser Art ist eine Standsicherheitsprüfung Pflicht. Allerdings konnte erst für Oktober eine Fachfirma gewonnen werden, die mit einem Spezialgerät die Decke abtastete. Dann kam die schlechte Nachricht aus Augsburg. „Das ist natürlich traurig für uns“, sagt Buchenberg.
Für die Zeit, in der die Kirche geschlossen ist, hat er mit den Mitarbeitern einen Übergangsplan erarbeitet. Die Donnerstagsmesse soll im Konferenzraum des Pfarrheims St. Martin stattfinden. Die Sonntagsmesse wird zeitweise in Rauns abgehalten. Für Menschen, die nicht mobil sind, wird ein Fahrdienst eingerichtet. Am Martinstag (11. November) ist ein Gottesdienst im großen Saal des Pfarrheims geplant.
Hinweise auf die genauen Gottesdienstorte sollen an der Kirche angebracht werden. „Uns ist es wichtig, die Gemeindemitglieder zu informieren“, sagt der Pfarrer. Er ist sicher, dass die Nachricht in der Gemeinde „wie eine Bombe einschlagen“wird.
Trotz der Kosten, die nun drohen, versucht Buchenberg, das Positive zu sehen. „Ohne die Prüfung wären eventuell irgendwann Teile der Decke heruntergefallen.“Wäre das Problem erst bei der Sanierung des Kirchturms entdeckt worden, hätte ein Baustopp gedroht.
Am Ende des Schreibens an die Mitarbeiter versprüht der Priester deshalb Optimismus: „Vertrauen wir die ganze Situation dem heiligen Martin an, der uns auch durch diese nicht einfache Zeit führen wird.“