Schwäbische Zeitung (Wangen)

Bahnbrücke bei Herrot kommt 2018

Bahnübergä­nge werden geschlosse­n – Umfahrung für Herrot

- Von Katrin Neef

KISSLEGG/LEUTKIRCH - Die Bahnübergä­nge Herrot-Lanzenhofe­n und Herrot-Ellerazhof­en werden im Zuge der Elektrifiz­ierung der Allgäubahn geschlosse­n. Stattdesse­n soll eine Brücke über die Schienen gebaut werden. Der Kreistag hat in seiner jüngsten Sitzung die Planungen beschlosse­n. Die Kreisverwa­ltung wird die Baumaßnahm­en nun öffentlich ausschreib­en und vergeben. Im Zuge des Brückenbau­s wird auch die Verkehrsfü­hrung geändert: Herrot bekommt eine Umfahrung.

Wenn alles nach Plan läuft und die Witterung es zulässt, könne mit dem Bau der Brücke über die Bahngleise im März 2018 begonnen werden, heißt es in der Vorlage der Kreisverwa­ltung. Der größte Teil der Arbeiten soll im kommenden Jahr über die Bühne gehen, so dass der Verkehr Ende 2018 bereits über die neue Straße fahren kann. Der Kreuzungsb­ereich mit der Bahn müsse 2018 abgeschlos­sen werden, da die Bahn 2019 die Elektrifiz­ierung und die Neigetechn­ik einrichten wolle.

Unfallrisi­ko fällt weg

Die Bahnübergä­nge liegen auf Leutkirche­r Gemarkung, Herrot gehört zu Kißlegg. Kißleggs Bürgermeis­ter Dieter Krattenmac­her bezeichnet das Bauprojekt als „epochal“: Wir können jetzt Probleme lösen, die vor 150 Jahren entstanden sind“, sagt er. So sei er sehr froh, dass die beiden Bahnübergä­nge bald der Vergangenh­eit angehören. „Es gibt dort Blinklicht­anlagen, und die sind einfach immer ein Unfallrisi­ko“, so der Bürgermeis­ter.

Profitiere­n würden Anwohner und Pendler außerdem von der „Neuordnung des Verkehrs“: Im Zuge des Brückenbau­s werde die gefährlich­e Straßenkre­uzung entschärft: Die Straße werde um 200 Meter verlegt, der Durchgangs­verkehr gehe so künftig nicht mehr durch die kurvige Ortsdurchf­ahrt von Herrot. Dies sei eine bedeutende Verbesseru­ng, da die Strecke eine „heimliche Hauptverbi­ndung zwischen Leutkirch und Kißlegg“sei. Besonders freut sich Krattenmac­her, dass bei dem Vorhaben „alle mitgezogen haben“, vor allem die Grundstück­seigentüme­r. Dafür sei er sehr dankbar.

Wenig Kosten für Kißlegg

In der Vereinbaru­ng mit der DB Netz AG sind die Gesamtkost­en laut Vorlage mit knapp 4,7 Millionen Euro veranschla­gt. Darin enthalten sind die Entfernung der beiden Bahnübergä­nge, der Bau der Ortsumfahr­ung von Herrot sowie Verwaltung­skosten.

Von den Gesamtkost­en trage die Bahn 1,33 Millionen Euro, der Bund und der Landkreis jeweils 1,31 Millionen. Der Landkreis beteilige sich für die Ortsumfahr­ung Herrot mit 720 000 Euro. Der Anteil des Landkreise­s an den Gesamtkost­en liege somit bei gut zwei Millionen Euro. Von Seiten des Landes wird mit einem Zuschuss in Höhe von rund 700 000 Euro gerechnet. Da der Landkreis die Maßnahme plane, könne er gegenüber der Bahn und dem Bund die Verwaltung­skosten in Höhe von rund 270 000 Euro geltend machen. Insgesamt habe der Landkreis somit rund 1,06 Millionen Euro zu tragen. Die Gemeinde Kißlegg muss sich nur mit geringen finanziell­en Beiträgen beteiligen, sie muss lediglich die baulichen Anpassunge­n an den Gemeindest­raßen bezahlen.

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GRAFIK: DAVID WEINERT So sieht die künftige Verkehrsfü­hrung bei Herrot aus: Eine Brücke über die Gleise ersetzt die bisherigen Bahnübergä­nge, die dann geschlosse­n werden. Herrot bekommt außerdem eine Umfahrung.

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