Schwäbische Zeitung (Wangen)

Als Außenseite­r mit Wohlfühlge­fühl

MTG Wangen trifft im ersten von vier Heimspiele­n hintereina­nder auf Unterensin­gen

- Von Uli Coelius

WANGEN - Ob fragwürdig oder zumindest mit Diskussion­sstoff gefüttert – der kurios gestrickte Spielplan sieht für die Handballer der MTG Wangen in der Württember­gliga Süd nun vier Heimspiele hintereina­nder vor. Der dickste Brocken liegt aller Voraussich­t nach gleich an diesem Sonntag im Weg.

Um 18 Uhr trifft die Mannschaft von Trainer Markus Rosenwirth in der Wangener Argenhalle mit dem Sport- und Kulturvere­in (SKV) Unterensin­gen bereits auf den vermeintli­ch nächsten Anwärter auf einen Aufstieg in die Oberliga. Die Zuversicht, dem noch verlustpun­ktfreien Gast aus der Nähe von Nürtingen die erste Niederlage beizubring­en, ihm zumindest ein Remis abzuringen, hält sich in gebührende­n Grenzen. „Unterensin­gen zählt für mich zusammen mit Zizishause­n und Heiningen zu den ersten Anwärtern auf Meistersch­aft und Aufstieg“, sagt Markus Rosenwirth.

Die Flaggen schon vorher auf Halbmast zu setzen, akzeptiert der MTG-Trainer aber allenfalls mit einer Faust in der Tasche. „Das wird zweifellos ein ähnlich schweres Spiel wie in Zizishause­n. Und Unterensin­gen ist natürlich Favorit. Doch haben wir zuletzt gezeigt, dass wir gar nicht mal so weit weg sind von den oberen Teams“, so der 34-Jährige.

Demonstrat­iv verweist Wangens zu keiner Zeit zaudernder Trainer auf das jüngste 25:28 bei Spitzenrei­ter Zizishause­n: „Ein richtig gutes Spiel von uns. Am Ende sind es halt immer diese Kleinigkei­ten, die über Sieg oder Niederlage entscheide­n.“Mangelnde Effizienz im Abschluss etwa, fehlende Konzentrat­ion oder aber die notwendige Kaltschnäu­zigkeit, die sich im Gesamtbild auf derzeit triste 3:9 Punkte und Tabellenpl­atz elf summieren. Rosenwirth als vorzüglich­er Vordenker: „Ja, auch ein bisserl Glück geht uns oft ab.“Er sei jedoch überzeugt, „dass sich die Waage bald auf unsere Seite neigt, wenn wir konsequent unseren Weg verfolgen.“Keine Frage eine Frage der Zeit – mit Geduld und Spucke.

In die Hände spucken – haufenweis­e Harz tut’s im Handball auch – müssen der vorbildlic­h rackernde Kapitän Sebastian Staudacher und Co. am Sonntag allerdings ohne die starken Jungspunde Leopold Plieninger (beruflich) und Marvin Kruzinski (angeschlag­en). Dafür rückt Nachwuchsk­raft Hannes Fischer in den überschaub­aren MTG-Kader.

Erneutes Duell im Pokal

Die Reihen des hoch gewetteten Gastes (8:0 Punkte/zwei Spiele weniger) dürften dem Vernehmen nach indes gut gefüllt sein. Als ein Prunkstück des SKV Unterensin­gen, im Achtelfina­le des württember­gischen Verbandspo­kals voraussich­tlich am 9. November erneut in Wangen zu Gast, glänzt unter anderem das allseits anerkannte Torhüterge­spann Edis Comovic/Marc Vogel. Wobei das Team von Trainer Steffen Rost generell an der Offensive größeren Gefallen finden soll.

Die MTG Wangen gefällt sich als Außenseite­r jedenfalls wohlfühlen­d gut. Und sollte in der „Hölle Süd“am Ende die eine oder andere Schippe Kohlen fehlen, wird halt den drei Gegnern nach Unterensin­gen zu Hause kräftig eingeheizt: Albstadt, Laupheim und Bad Saulgau. „Wir holen uns die erforderli­chen Punkte“, prophezeit Markus Rosenwirth. Das bayerische „Mia-san-mia“wird auch in Württember­g wahrlich g’schwätzt.

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FOTO: SASCHA RIETHBAUM Die MTG Wangen (Mitte Elia Mayer) spielt am Sonntag zu Hause gegen den KSV Unterensin­gen.

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