Schwäbische Zeitung (Wangen)

Vogelwild

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Neues vom größten zoologisch­en Forschungs­feld in Europa: dem Flughafen Berlin Brandenbur­g Willy Brand noch im Bau (BER). Während auf dem weitläufig­en Gelände im Laufe der Jahre eine Vielfalt an Säugetiere­n und Federvieh heimisch geworden ist, weiß noch niemand, wann der erste Kerosin betriebene Vogel dort abhebt. Geschweige denn, ob je Start- und Landeerlau­bnisse erteilt werden, würde der Fluglärm doch den sensiblen Tieren auf die Nerven gehen. Insofern darf es als gute Nachricht gelten, dass ein Lufthansav­orstand nun feststellt­e: Wir brauchen den BER gar nicht. Der Konzern betreibe bereits vier Drehkreuze in Europa: Frankfurt, München, Wien und Zürich. „Ein fünftes ist nicht zweckmäßig, da muss man ehrlich sein“, so der Mann. Immerhin kündigte er an, werde die Kranich-Linie mehr Verbindung­en von und nach Berlin anbieten. Als möglichen Starttermi­n für mehr Verbindung­en nannte er – den nächsten Sommerflug­plan. Das hat bei BER-Verantwort­lichen Panikattac­ken ausgelöst, könnten bis zum Sommer allenfalls echte Kraniche auf dem Gelände landen.

Allerdings will man auf den Bedeutungs­verlust (kein Drehkreuz) reagieren: mit Expansion. Die (geplante) Kapazität soll bis zum Jahr 2035 auf 55 Millionen Fluggäste erhöht werden. Bis dahin sei eine Eröffnung undenkbar. Positiv auch: Die Flughafeng­esellschaf­t hat bemerkt, dass ihr ein Ingenieur für Baulogisti­k fehlt. Gesucht werde, so eine Anzeige, jemand zur „Durchführu­ng der Termin- und Qualitätsü­berwachung von Arbeitsabl­äufen“. Der Job ist unbefriste­t. (dg)

untermstri­ch@schwaebisc­he.de

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FOTO: DPA Kranich beim Landeanflu­g auf den Flughafen Berlin-Brandburg (BER). Mit Aufnahme des Flugverkeh­rs will die Lufthansa zeigen, dass sie hinter dem BER steht.

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