Kißlegger Bankettsaal wird saniert
Damit zusammenwächst, was nicht von Natur aus zusammengehört
Restauratoren dichten die Risse in der historischen Decke ab.
WOHMBRECHTS - Die Vereine und die Gemeinde haben zum ersten Mal anlässlich des traditionellen Weinfests zu einem „Tag der Begegnung“eingeladen. Er sollte Bürger, Neubürger und Flüchtlinge über den Kontakt mit den Vereinen zusammenbringen. Die Idee, Begegnung auf neue Art möglich zu machen, wurde im Heimatverein und im Helferkreis Asyl geboren.
Die Aula der Grundschule gleicht einer kleinen Messe. Zwölf Vereine haben dort ihre Stände aufgebaut und freuen sich nun über die Gespräche, die sich entwickeln. „Schön, was unsere Vereine hier alles auf die Beine stellen, um sich zu präsentieren“, lobt Bürgermeister Uwe Giebl. „Unsere Vereine sind es, die das soziale Leben in unserer Gemeinde prägen und tragen.“Währenddessen beginnt eine Abfalltonne neben der Grundschule zu brennen. Doch keine Sorge, das ist Absicht. Schon fahren Jugendfeuerwehrleute an, und zeigen den zahlreichen Besuchern, wie geschickt sie den Brand löschen. Jugendleiterin Lisa Wißelinck leitet die qualmende Vorführung. Marco Nägele, Kommandant der Feuerwehr Wohmbrechts, erklärt anschließend, wie sehr sie sich über Zuwachs aus den Reihen der neu zugezogenen Jugendlichen von zwölf bis 16 Jahren freuen würden. Wer Interesse habe mitzumachen: Die Jugend übt immer dienstags um 18 Uhr.
Heike Kirchmann war einmal Neubürgerin. 1994 sei sie mit ihrer Familie in die Gemeinde gezogen. „Mit Kindern ist es leichter, in die Gemeinschaft hineinzuwachsen. Aber auch über Veranstaltungen und durch die Vereine wächst man zusammen. Man lernt Leute kennen und beginnt, sich heimisch zu fühlen“, sagt sie. „Es ist immer ein gegenseitiges aufeinander Zugehen.“Heike Kirchmann engagiert sich unter anderem im Gemeinderat und im TSV.
Der TSV ist der größte Verein in der Gemeinde. „Das hängt mit dem Fußball zusammen“, sagt Herbert Weber aus dem Vorstandsteam. Mehr als ein Drittel der Mitglieder seien Fußballer. „Wir bieten aber auch moderne Sportvarianten, wie Piloxing, was sehr gut angenommen wird.“Er habe gute Gespräche, auch mit Neubürgern geführt, und am Tag der Begegnung verbuche er vier Neuaufnahmen.
Zaumzeug und Sattel machen auf die Reitergruppe Wohmbrechts aufmerksam, die zudem ein Ponyreiten für Kinder veranstaltet. Beim Gartenbauverein erfahren die Besucher von Ingeborg Schuleit, dass sie sich Rat und Hilfe holen dürfen, beispielsweise aktuell jetzt zur Herbstzeit, wenn sie nicht wissen, wie sie ihre Pflanzen im Garten am besten überwintern lassen.
Sich heimisch fühlen
Der Helferkreis Asyl und der Heimatverein arbeiten eng zusammen, erzählt Thomas Achberger, Vorsitzender des Heimatvereins. Auf beiden Seiten geht es schließlich um Menschen, sagt Hemma Kosta, die Vorsitzende des Helferkreises Asyl. Ulrike Membarth erzählt von ihren Erfahrungen mit den Flüchtlingen in Wohmbrechts, denen sie seit zwei Jahren Deutschunterricht gibt und von denen sich einige bereits heimisch fühlen. Sie sowie Hemma und Maximilian Kosta sind zudem in der Nachbarschaftshilfe aktiv. „Wir verstehen uns als Bindeglied zwischen den professionellen Diensten und den Menschen, die Hilfe benötigen. Wir sind oft die Feuerwehr, wenn jemand plötzlich in Not gerät, und überbrücken die Zeit, bis die professionelle Hilfe anläuft.“Bei der Nachbarschaftshilfe kann man sich melden, wenn man Hilfe braucht, oder aber, wenn man helfen möchte. Auch eine Art, in eine Gemeinde hineinzuwachsen und sich heimisch zu fühlen.