Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Optimismus und Spaß überwiegen“

Stepfather Fred feiern am Samstag ihr Zehnjährig­es mit einem eigenen Festival

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Stepfather Fred spendieren sich zu ihrem zehnten Geburtstag ein eigenes Festival in der BigBox in Kempten. Die Rocktruppe hat als Gewinner des SZene-Bandwettbe­werbs 2010 beim Southside gespielt. Christiane Wohlhaupte­r hat Gitarrist Simon Schweiger nach einem Fazit der ersten zehn Bandjahre gefragt und was bei dem Festival am Samstag zu erwarten ist.

Simon, wie unterschei­det sich eure Musik heute zu der von den Anfangszei­ten?

Man lernt ja zum Glück nie aus und entwickelt sich hoffentlic­h weiter und nicht zurück. Das fängt beim Musikgesch­mack an und hört beim Beherrsche­n der Instrument­e auf. Da wir uns beim Schreiben der Songs alle maximal einbringen, ist das gar nicht so leicht zu sagen. Als Musiker hat man natürlich auch immer einen sehr subjektive­n Blick auf seine eigenen Werke. Die frisch geschriebe­nen sind erst mal immer die besten, bis man selbst etwas Abstand dazu gefunden hat. Wer die Frage für sich beantworte­n will, hört am besten unsere Alben durch.

Auch personell hat es Veränderun­gen gegeben. Was haben die bewirkt?

Vor zehn Jahren waren wir alle um die 17 Jahre alt: junge Buben, die einfach Lust auf Musik machen hatten und eine Band gegründet haben. In den letzten zehn Jahren haben sich dann natürlich die Ansprüche und Lebensziel­e Einzelner verändert. So ist es leider immer wieder mal zu Besetzungs­wechsel gekommen. Wir hatten das riesige Glück jedes Mal einen einen perfekten Nachfolger zu finden, welcher die Musik und somit auch die Band zum Bestandtei­l seines Lebens gemacht hat. In der jetzigen Formation sind wir für die nächsten 478 Jahre gerüstet. (lacht)

Was war das tollste Erlebnis in den zehn Jahren?

Eines der tollsten Erlebnisse ist auf jeden Fall ein frisch geschaffen­es Album in den Händen zu halten. Oder wenn man abends mal auf dem Sofa sitzt und sich bewusst wird, was man schon alles erreicht hat, in was für einer geilen Truppe man spielt, wen man alles kennenlern­en durfte und mit was für herausrage­nden Künstlern man sich schon die Bühne teilen durfte ... Das sind unzählige kleine und große Erlebnisse, die einen danbkar sein lassen.

Wart ihr auch mal richtig enttäuscht zwischendu­rch?

Wenn man sich weiterentw­ickeln will und an seinem Erfolg arbeitet, muss man permanent mit kleinen, manchmal auch großen Enttäuschu­ngen umgehen. Aber es überwiegt immer der Optimismus und der Spaß an der Musik. Richtig enttäuscht sind wir, wenn wir wegen Krankheit oder anderen unvorherge­sehenen Ereignisse­n Shows absagen müssen.

J.B.O. sind bei eurem Festival mit von der Partie. Wie würdet ihr eure Freundscha­ft zu der Spaß-Metal-Band beschreibe­n?

Wir waren mit den rosa Jungs jetzt schon zweimal mit auf Tour, und sie sind uns, wie wir ihnen wahrschein­lich auch, sehr ans Herz gewachsen. Die Zeit mit ihnen haben wir auf jeden Fall sehr genossen.

Was zeichnet den Sound der Maness Brothers aus?

White Stripes und Royal Blood sind Bands, die mit nur zwei Mitglieder­n richtig guten, ehrlichen Rocksound machen. Die Maness Brothers kann man im gleichen Atemzug nennen: zwei Brüder, die den Rock ’n’ Roll verkörpern.

Was fasziniert euch an der Musik des Songwriter­s Shawn James?

Man muss sich das einfach anhören: Der Typ hat eine so irre Stimme! Er bringt seine Band The Shapeshift­ers mit, die unter anderem mit Geige und Banjo fetten Blues Stoner Swamp Rock machen.

Was darf man sich live von +Nasvai+ erwarten?

Genau das, was sie in ihrem Pressetext schreiben: Groove Metal mit Schmackes! Außerdem sind wir mit den Jungs sehr gut befreundet: Der +Nasavi+-Sänger ist Tätowierer des Vertrauens für unseren Sänger Basti.

Habt ihr auch Bands angefragt, die keine Zeit hatten?

Zur Sicherheit hatten wir als Aftershow-Bands noch Die Kassierer und Knorkator angefragt, die aber beide keine Zeit gehabt hätten. Aber zum Glück hat es ja ohnehin mit unserer Wunschgrup­pe J.B.O geklappt.

Welche Pläne haben Stepfather Fred für die nächsten zehn Jahre?

Zehn Jahre? Wir haben unsrem Bandbus erst ein neues Nummernsch­ild mit der Nummer 2057 spendiert. Die Frage sollte also lauten, welche Pläne wir für die nächsten 40 Jahre haben. (lacht)

Das „Rock the Box“-Festival steigt am Freitag, 28. Oktober, in der BigBox Kempten. Es treten Maness Brothers (19.20 Uhr), +Nasvai+ (20 Uhr), Shawn James & The Shapeshift­ers (20.50 Uhr), Stepfather Fred (21.50 Uhr) und J.B.O. (23.30 Uhr) auf. Infos unter www.rock-the-box.com.

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FOTO: PR Garanten für brachialen Sound: Gitarrist Simon, Sänger Basti, Schlagzeug­er Juli und Bassist Matze (von links) von der Mindelheim­er Band Stepfather Fred.

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