DRK-Fahrzeuge sollen neue Stellplätze bekommen
Mit Spenden will der Wangener Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes den Erweiterungsanbau für Fahrzeuge und Materialien 2018 stemmen
WANGEN - Seit vielen Jahren ist der Erweiterungsanbau für drei derzeit im Freien stehende Fahrzeuge und einem Materiallager ein großes Thema für das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Wangen. Nun stehen die Pläne – und mit rund 184 250 Euro auch die Kosten. Zwischen voraussichtlichen Kosten, Eigenkapital und Zuschüssen klafft derzeit mit gut 115 000 Euro noch eine große Lücke. Geld, dass das DRK Wangen derzeit mit einem Spendenaufruf aufzubringen versucht.
„Um allen unseren Aufgaben gerecht zu werden, müssen wir uns auf unser Material und unsere Ausbildung verlassen können. Da das benötigte Material immer umfangreicher und die Einsatzfahrzeuge immer größer werden, reicht der vorhandene Platz für unsere Ausrüstung leider nicht mehr aus.“So ist es im von den Bereitschaftsleitern Claudia Koch und Martin Köhler und von Michael Lang als Ortsvereinsvorsitzender des DRK Wangen verfassten Schreiben, das vor kurzem an Wangener Unternehmer und in Bälde an die Wangener Haushalte ging und geht, zu lesen.
Dass drei Fahrzeuge, Materialien wie die Zeltlager- oder Jugendrotkreuzausrüstung oder die Feldküche untergebracht und gelagert werden müssen, liegt dem DRK Wangen schon seit einigen Jahren im Magen. Da ist beispielsweise der Gerätewagen Logistik aus dem Katastrophenschutz, der seit 2016 in Wangen seinen Standort hat. „Dieses Fahrzeug wurde uns als Ersatz für seinen in die Jahre gekommen Vorgänger durch das Land Baden-Württemberg zur Verfügung gestellt“, erzählt Köhler. In den vorhandenen, noch für deutlich kleinere Fahrzeuge dimensionierten Garagen am Gütleweg, kann dieses deutlich größere Fahrzeug nicht mehr untergebracht werden. Auch das 2015 beschaffte Einsatzgruppen-Fahrzeug und der Einsatzleitwagen stehen im Moment im Freien, teilweise auch inklusive Medikamenten. Köhler: „Witterung und Temperaturunterschiede setzen den Fahrzeugen zu. Medikamente müssen zu bestimmten Jahreszeiten ausund eingeladen werden und auch ein Ausrücken im Winter ist nicht immer ganz unkompliziert.“Darüber hinaus ist das Dach des derzeit genutzten und gemieteten Gebäudes für das Zeltlagermaterial undicht. Kurzum: Es muss eine Lösung her.
Sie sieht nun so aus, dass das vorhandene Garagengebäude in Richtung Innenhof/Finanzamt erweitert werden soll. Die Zufahrt würde für ein Fahrzeug über den Innenhof an der Liebigstraße gegenüber des Gymnasiums erfolgen. Zwei weitere Fahrzeuge können dann über den Gütleweg ausrücken. Der Anbau soll auf einem Betonfundament in Holzständerbauweise und damit relativ günstig errichtet werden. „Außer im Bereich mit den Lagerflächen planen wir eingeschossig und so, dass wir alle Fahrzeuge versorgt haben“, erzählt Köhler. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 184 250 Euro – einschließlich eines einkalkulierten, zehnprozentigen Baurisikoaufschlags. Zieht man davon 50 000 Euro Eigenkapital und der mögliche, vom Gemeinderat aber noch nicht bestätigte Zuschuss der Stadt in Höhe von zehn Prozent der Bausumme ab, verbleiben gut 115 000 Euro.
Vier Euro von jedem Bürger
Weitere Zuschüsse sind nicht zu erwarten. „Das Problem ist, dass wir als Rotes Kreuz als Hilfsorganisation gelten und es keinen politischen Versorgungsauftrag gibt“, erläutert Köhler. Was heißt: Während das THW dem Bund, die Polizei dem Land oder die Feuerwehr der Stadt unterstellt sind, gibt es für den Sanitäts- und Betreuungsdienst keine Zuständigkeit oder Vorgaben, was vorgehalten werden muss. Köhler: „Wir leben nur aus dem ehrenamtlichem Engagement und der Unterstützung aus der Bevölkerung.“Auf letztere hofft das DRK Wangen, das auch für Amtzell zuständig ist, nun wieder: „Wenn jeder Wangener und Amtzeller Bürger vier Euro spenden würde, wäre der Erweiterungsanbau finanziert.“
Auch Vereinsvorsitzender Michael Lang ist der Meinung, dass das örtliche Rote Kreuz eine wichtige Einrichtung ist, wenngleich sie sich auch vollständig selbst finanzieren müsse. Damit das DRK einsatzfähig bleibe, die wertvollen Gerätschaften unterbringe und nicht durch allzu hohe Darlehen unter Druck gerate, sei die Organisation erneut auf die Bevölkerung angewiesen: „Es wäre schön, wenn das Gebäude gemeinsam geschaffen werden könnte.“Läuft alles optimal, könnte der Spatenstich schon im Frühjahr 2018 erfolgen. Köhler: „Erst einmal muss allerdings die Finanzierung stehen.“