Hallenbad-Sport-Förderverein soll in Stiftung übergehen
Vereinsvermögen von 560 000 Euro soll in Wangener Bürgerstiftung fließen – Unterstützung für Vereine bleibt
WANGEN (bee/sz) - Der HallenbadSport-Förderverein will sich auflösen. Der Name des Vereins soll jedoch ebenso wenig verloren gehen wie das über die Jahre angesammelte Vermögen, wie die Stadt mitteilt. Deshalb soll unter dem Dach der Bürgerstiftung Wangen im Allgäu eine sogenannte Zustiftung gegründet werden, deren Zweck auch weiter die Förderung des Sports ist.
Weil der Bau eines Hallenbads schon seit längerer Zeit eher unwahrscheinlich war, hatte der Förderverein mit den Jahren seine Aufgaben neu definiert, Teile seines Vermögens an andere Sportvereine und die Stadt zinslos verliehen und damit Projekte mit ermöglicht (siehe Kasten). „Wenn man nichts mehr tut, außer Geld zu verleihen, ist das aber nicht Sinn eines gemeinnützigen Vereins“, sagt Otto Lautenschlager, der inzwischen den Vorsitz vom damaligen Vereinsgründer Peter Rehfuss übernommen hat. Auch Lautenschlager hat die Hoffnung auf ein neues Hallenbad längst aufgegeben: „Es ist ja klar, dass Wangen in den nächsten 50 Jahren kein Bad bekommt – außer es geschieht ein Wunder.“Deshalb hat sich der aktuelle Vorsitzende vorgenommen: „Mein oberstes Ziel ist, dass das Geld in irgendeiner Form bei der Stadt bleibt.“
Geeignet scheint ihm hierfür die Bürgerstiftung Wangen im Allgäu, die satzungsgemäß ebenfalls den Sport fördert. Der Hallenbad-Sport-Förderverein soll demnach in einer Zustiftung, also in einer Art „Unterabteilung“der Bürgerstiftung aufgehen. Aus dem Vereinsvermögen in Höhe von aktuell rund 560 000 Euro soll kommendes Jahr der verfügbare Betrag von 450 000 Euro übertragen werden. Die 110 000 Euro, die momentan auch an einige wenige Vereine ausgeliehen sind, sollen später folgen. „Die SG Niederwangen kriegt als einziger Verein noch etwas, das war versprochen, der Rest ist gestoppt“, so Lautenschlager.
Wegen der Größenordnung der Zustiftung könnte der Name des Vereins oder seines Gründers erhalten bleiben, ebenso die Sportförderung als Zweck. „Man könnte einen konkret projektbezogenen Stiftungsfonds innerhalb der Bürgerstiftung einrichten“, sagt Liegenschaftsamtsleiter Armin Bauser, Ansprechpartner bei der Stadt. Das Geld des Fördervereins würde zwar in den unantastbaren Vermögensstock der Bürgerstiftung gehen, der mittlerweile über zwei Millionen Euro beträgt. Entsprechend der Kapitalverhältnisse würde später aber auch der Sport mit einem gewissen Prozentsatz an den ausgeschütteten Mitteln gefördert werden.
Übergang im kommenden Jahr
Heißt: Ist der Hallenbad-Sport-Förderverein in der Bürgerstiftung aufgegangen, dann bekommen Vereine künftig keine zinslosen, mitunter hohen Darlehen mehr, sondern werden mit vergleichsweise niedrigen Geldmengen gefördert. Das könnte, so Otto Lautenschlager, eine Talentförderung sein, oder, wie bisher, die Unterstützung baulicher Projekte. Möglich ist ein Übergang des Vereinsvermögens laut der städtischen Mitteilung bereits im kommenden Jahr. Er wird vom Vorstand, bestehend aus Otto Lautenschlager, Reinhold Meindl, Sieghard Kleiner und Karl Volkwein, vorbereitet.
„Mein oberstes Ziel ist, dass das Geld in irgendeiner Form bei der Stadt bleibt.“Vereinsvorsitzender Otto Lautenschlager