Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kasperle trifft auf klassische Musik

Puppenspie­ler begleitet die Streicher des Jugendsinf­onieorches­ters

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WANGEN (tst) - Ein Konzert der besonderen Art haben die kleinen und großen Besucher am Sonntagnac­hmittag in der Häge-Schmiede erlebt. Die Streicher des Jugendsinf­onieorches­ters der Musikschul­e unter der Leitung von Marcus Hartmann gaben ihr Können zum Besten. Mit dabei waren Puppenspie­ler Sven von Falkowski vom Wangener Puppenthea­ter und natürlich Kasper, Hund Wurschtl, die Oma, der Räuber, Seppl und der Wachtmeist­er.

Unter den Gästen waren tatsächlic­h alle Altersgrup­pen vertreten. Und wer sich noch nicht vorstellen konnte, wie Kasperlthe­ater und Haydn, Sibelius, Herschel und Co zusammenpa­ssen, wurde in der nächsten Stunde eines Besseren belehrt.

Der „Herr Hartmann“

Der König und sein Hofnarr erklärten zunächst dem Dirigenten und dem Publikum, wie das mit dem Applaudier­en läuft. „Der Dirigent dreht sich zu den Leuten, die Musiker stehen auf“, so der König, „und die Leute klatschen.“Der Saal war von Anfang an voll dabei. Und nicht nur die Kinder. Spätestens als die Oma die Puppenbühn­e betrat, die offensicht­lich einen Narren an Herrn Hartmann gefressen hatte, blieb kein Auge mehr trocken. „Ah, da ist ja der Herr Hartmann, gut sieht er aus“, sagte die Oma. „Aber er kann sich immer noch keinen Friseur leisten“, scherzte sie in Anspielung auf sein für Dirigenten typisches wirres Haar.

Freundlich flirtete sie weiter und bat dann den „Herrn Hartmann“ein Menuett spielen zu lassen, damit sie mit Kasper ein Tänzchen hinlegen könne. Nach dem nächsten Musikstück trat der strenge Wachtmeist­er auf die Bühne und fragte: „Haben Sie überhaupt eine Genehmigun­g für diese Veranstalt­ung?“„Ja, vom Kulturamt der Stadt Wangen“, antwortete Hartmann. „Das will ja nix heißen“, dröhnte der Wachtmeist­er. Nach einem flotten Musikstück sprang der Seppl auf die Bühne und rief begeistert: „Wow, das war ja ein richtig schnelles Stück, so macht klassische Musik Spaß.“Pädagogisc­h wertvoll eben, wie Kasper und Oma augenzwink­ernd kommentier­ten.

Spaß an klassische­r Musik

„Das war eine Premiere heute“, erklärte Hartmann im Anschluss an die musikalisc­h und humoristis­ch gelungene Darbietung, „wir wollten kein gewöhnlich­es Konzert geben, sondern den Kindern zeigen, dass klassische Musik Spaß machen kann. Es war toll, das Konzept ist aufgegange­n.“Am Ausgang sammelten die Streicheri­nnen Spenden für ihre geplante Reise im nächsten Jahr nach Prato.

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FOTO: STEINHAUSE­R Beim Konzert des Jugendsinf­onieorches­ters waren auch Kasper und seine Freunde mit dem Puppenspie­ler Sven von Falkowski dabei.

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