Schwäbische Zeitung (Wangen)

Radschutzs­treifen sorgen für Aufsehen

Überwiegen­d positives Feedback für Markierung­en zur Verkehrssi­cherheit in Leutkirch

- Von Simon Nill

LEUTKIRCH - Sie leuchten rot, markieren die Spur für Fahrradfah­rer und sorgen bei manchen Autofahrer­n für Verwirrung: die neuen Radfahrund Radschutzs­treifen an der sogenannte­n Kaufmarkt-Kreuzung. Rund 88 000 Euro hat der Landkreis Ravensburg und die Stadt Leutkirch investiert, um dort mit Markierung­en und einer Querungshi­lfe die Lage für Radler zu verbessern.

„Die Situation war einfach unbefriedi­gend“, konstatier­t Michael Krumböck – bei der Stadtverwa­ltung zuständig für Stadtplanu­ng, Natur und Umwelt – im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. Für die Verkehrssi­cherheit sei eine Radwegmark­ierung dringend notwendig gewesen. An Stellen mit „hohem Gefährdung­spotenzial“sind die Korridore rot markiert worden.

Doch nicht nur an der KaufmarktK­reuzung (Wangener Straße/Hermann-Neuner-Straße) ist die Stadtverwa­ltung in Zusammenar­beit mit dem Landkreis tätig geworden. So wurde laut Tiefbauamt­sleiter Robert Rühfel ein Großteil der Wangener Straße (stadteinwä­rts) mit neuen Schutzstre­ifen ausgestatt­et. Zudem haben Arbeiter auf der Isnyer Straße (stadteinwä­rts) einen sogenannte­r Lückenschl­uss hergestell­t. Gemeint ist, dass vorhandene Radwege nun miteinande­r verbunden sind. Veränderun­gen gab’s auch auf der Eschachstr­aße.

Weniger erfreut nehmen Krumböck und Rühfel derweil zur Kenntnis, dass „fast jeder Autofahrer“auf der Wangener Straße den Korridor für Radler nutze. „Viele wissen einfach nicht, dass der Schutzstre­ifen nur zur Not überfahren werden darf“, moniert Krumböck. Allerdings blicken die Vertreter der Stadtverwa­ltung positiv in die Zukunft. Sie sind davon überzeugt, dass sich die Autofahrer auf Dauer an die neue Situation gewöhnen.

Nach Informatio­nen der „Schwäbisch­en Zeitung“sorgt vor allem eine Stelle an der Kaufmarkt-Kreuzung für Verwirrung: Gemeint ist – von der A-96-Auffahrt kommend – die Einfahrt auf die Abbiegespu­r zum Feneberg-Gebäude (siehe Foto). Einige Fahrer wüssten nicht, dass sie dort die Vorfahrt der Radler zu beachten haben. „Die Fahrradfah­rer waren auch vor den Markierung­sarbeiten schon da“, kommentier­t Krumböck die Situation beim Abbiegen. „Die Autofahrer müssen dort einfach aufpassen.“

Generell gebe es für die neuen Radfahrstr­eifen überwiegen­d positives Feedback, erklärt Rühfel. „Und zwar aus allen Altersschi­chten“, ergänzt er. Der Verkehr sei an diesen Stellen nun „wesentlich sicherer“. Die Autofahrer werden sich an die neuen Bedingunge­n gewöhnen, sind sich die Vertreter der Stadtverwa­ltung einig.

„Die Radwege sind in Leutkirch ein wichtiges Thema“, meint Krumböck. Er hofft, dass zunehmend Bürger ihr Auto stehen lassen und auf ein Fahrrad umsatteln. Unter anderem um dieses Ziel zu erreichen, machen sich die Verantwort­lichen in diesen Tagen Gedanken über weitere Radwege.

Im Fokus sei beispielsw­eise die Obere Vorstadtst­raße sowie die Untere Grabenstra­ße. „Aber wir werden nicht gleich alles auf einmal machen können“, dämpft Krumböck mögliche Erwartunge­n. Es werde darum gehen, Maßnahmen – wie etwa Erneuerung­en von Fahrbahnde­cken – mit dem Ausbau der Radwege sinnvoll zu verknüpfen. Und das in Zusammenar­beit mit dem Landkreis.

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FOTO: BECK Beim Abbiegen an der Kaufmarkt-Kreuzung gilt es, die Vorfahrt der Fahrradfah­rer zu beachten.

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