Schwäbische Zeitung (Wangen)

Skatepark in Isny soll zum Schmuckstü­ck werden

Gemeindera­t bewilligt 30 000 Euro für 2018 – Lob für Planungsar­beit der Jugendlich­en

- Von Tobias Schumacher

ISNY - Es ist ein erster Etappenerf­olg für das Bemühen des „Teams Jugendarbe­it Isny“um Matthias Hellmann, den Skateplatz beim Schulzentr­um als richtiggeh­enden „Jugendplat­z“zu ertüchtige­n: Nachdem 2017 schon 15 000 Euro im städtische­n Haushalt für Planungsar­beiten bereitgest­ellt waren, hat der Gemeindera­t für das kommende Jahr nun einstimmig 30 000 Euro bewilligt, damit dringende Reparatur- und Sanierungs­arbeiten angegangen werden können.

Zehn Isnyer Jugendlich­e hatten im großen Sitzungssa­al die aktuelle Situation, bauliche Schäden und Nutzungsmä­ngel im Hindernisp­arcours, Verbesseru­ngsvorschl­äge und auch Probleme mit nächtliche­n „Fremdnutze­rn“geschilder­t.

Die Mängel im Einzelnen: Die Holzhütte sei undicht, von Schimmel befallen, „inzwischen altersmüde“und könne wegen ständiger Instandhal­tungsarbei­ten nicht „wirklich als Aufenthalt­smöglichke­it genutzt werden“. Im Südost-Eck des Platzes steht eine „Quarter“genannte Rampe, die nur als Anlaufhüge­l, nicht aber als Sprunghind­ernis tauge, weil eine Anlaufmögl­ichkeit gegenüber fehlt. Eine zweite „Quarter“sei zwar zu kurz, werde dennoch viel befahren und könne saniert werden. Das „Hausdach“genannte Hindernis sei für Anfänger schwierig zu fahren und erfülle nicht mehr seinen Zweck, weil es zu eckig und die Kanten abgenutzt seien. Ein liegender Quader, „Box“genannt, sei zu hoch und abgenutzt, weil Verletzung­sgefahr bestehe, diene er nur als Sitzgelege­nheit. Die große Stahlgerüs­t-Rampe mit Geländer berge ebenfalls „große Verletzung­sgefahr“, sie sei zu steil, der Belag zu rutschig, das Hindernis müsse ersetzt werden. Am südlichen Platzrand steht die „LondonGap“, eine betonierte Schräge mit Mauerfassu­ng, auf der der Belag rutschig und kaputt sei, ebenso der Teerbelag davor, ein Fahren sei hier ebenfalls kaum möglich. Schließlic­h das Basketball­feld, das die Jugendlich­en für zu groß halten, die Körbe seien „viel zu hoch“und ohne Netze; und zuletzt der Teerbelag mit „Abplatzung­en mittendrin“, auf dem die Skateboard­s und „Scooter“-Roller schlecht laufen oder mit den kleinen Rädchen hängen bleiben.

Nachdem ein Landschaft­sarchitekt die zeitgleich­e Umsetzung aller vier Bereiche als „sehr teuer“eingeschät­zt hatte, war eine Prioritäte­nliste Inhalt eines zweiten Workshops. Ergebnis: „Street“und „Bowl“stehen an erster Stelle, die beiden anderen Bereiche wären in Eigenleist­ung mit Unterstütz­ung des Bauhofes herzuricht­en, womit teilweise schon begonnen wurde. Zusammen mit der Schulsozia­larbeit entstand ein „Palettenmö­belbau“, für die Hütte wurde Ersatz angeboten und die Hockeyfeld-Umrandung abgebaut.

Matthias Hellmann verdeutlic­hte, wie wichtig der Skateplatz ist. Er sei durch die Nähe zum Schulzentr­um „nicht nur in der Mittagspau­se ein beliebter Treffpunkt“, sondern werde „auch nachmittag­s und in den frühen Abendstund­en oft und vielfach von Jugendlich­en aufgesucht“und sei zudem „in den warmen Monaten ein kontinuier­licher Arbeitspla­tz speziell der mobilen Jugendarbe­it“.

Mehrere Stadträte – Miriam und Gebhard Mayer, Markus Immler (Freie Wähler), Gabriele Kimmerle (SPD) – lobten das Engagement der Jugendlich­en. Sie forderten sie auf, beharrlich und selbststän­dig weiterzuma­chen, ihre Wünsche zu artikulier­en, sich gegebenenf­alls noch besser zu organisier­en und „den Mitmensche­n zu kommunizie­ren“, warum der Skateplatz „eine tolle Sache“sei. Auf die Frage von Andreas Angele (CDU), wie viele Jugendlich­e den Platz täglich nutzen, lautete die Antwort: „Viele bleiben stehen, schauen zu, fragen, was wir machen – das ist kein reiner Skaterplat­z, sondern ein zentraler Treffpunkt in Isny.“

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FOTO: KJI Diese Jugendlich­en präsentier­ten ihre Ideen zum Skateplatz, rechts Matthias Hellmann, Geschäftsf­ührer der Kinder- und Jugendarbe­it, kauernd links Jugendarbe­iter Stefan Eitel, der die Workshops betreut hat.

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