Schwäbische Zeitung (Wangen)

Wacker gekämpft – wieder geschwäche­lt

MTG Wangen unterliegt dem Topteam Unterensin­gen 23:25 – Punktgewin­n war drin

- Von Uli Coelius

WANGEN - So nah dran und doch so weit weg: Nach der bereits fünften Niederlage im siebten Saisonspie­l der Württember­gliga Süd macht sich bei den Handballer­n der MTG Wangen eine gewisse Ernüchteru­ng breit.

Für die Erkenntnis, beim 23:25 (13:11) am Sonntagabe­nd zu Hause gegen den neuen Tabellenfü­hrer SKV Unterensin­gen wiederholt gut bis recht passabel mitgehalte­n zu haben, gibt’s außer einem Fleißkärtc­hen rein gar nichts. Trauriger Fakt vielmehr: 3:11 Punkte und Platz zwölf unter 14 Teams.

Trainer Markus Rosenwirth blieb auf der Pressekonf­erenz im Foyer der Argenhalle nichts anderes übrig, als mit realen Erkenntnis­sen zum gefühlten 100. Mal die Wiederholu­ngstaste zu drücken, die hartnäckig zu klemmen scheint. „Wir spielen recht ordentlich, steigern uns von Woche zu Woche. Doch zieht es sich wie ein roter Faden durch diese Saison, dass wir aufgrund von unverständ­lichen Aussetzern sowie einigen weggeworfe­nen Bällen zu viel (etwa fünf Siebenmete­r) zu Recht verlieren.“Fast keimfrei und nach außen hin kulant fallen beim MTG-Trainer die Worte der Wahrheit. Innerlich jedoch ist brodeln angebracht.

Die Liste der Unzulängli­chkeiten, selbstrede­nd dem mehrheitli­ch jungen und unerfahren­en Kader geschuldet, war gegen das ausgebufft­e und physisch brutal präsente Topteam aus Unterensin­gen um wenigstens eine Seite zu lang. Wie lange nicht mehr zeigte sich die MTG in Hälfte eins von ihrer besten Seite (12:8 in der 27. Minute). Um dann nach einer 13:11-Pausenführ­ung für rund zehn Minuten besonders vorne all das vogelwild einzureiße­n, was man sich hinten um Klassekeep­er Sebastian Nerger mit Dampf und Kampf aufgebaut hatte. Wobei die frühe Fußverletz­ung des formstarke­n Flügelflit­zers Robin Straub schmerzlic­h wehtat. Da war es wieder, das schief hängende Saisonbild.

Der Ausnahmesp­ieler fehlt

Trotz allem und einem vermeintli­ch verhängnis­vollen Vier-Tore-Rückstand (14:18/41. Minute und 16:20/45.) riss sich Wangen am Riemen und hatte vor seinen erneut empathisch­en Fans 40 Sekunden vor Abpfiff sogar die Chance auf den Ausgleich beim 23:24. Doch scheiterte der 19jährige David Paul, ansonsten frech und ungestüm, per Strafwurf an Edis Camovic, fraglos einer der besten Württember­gliga-Keeper.

Wangen unten durch, Unterensin­gen obenauf. „Glück gehabt“, gestand Gästetrain­er Steffen Rost. „Allein der Sieg zählt. Unsere 10:0 Punkte sind jedoch nur eine Momentaufn­ahme, wenn auch eine schöne.“

Im Moment der Niedergesc­hlagenheit erinnerte Sebastian Staudacher an einen Spieler, der Wangen an allen Ecken und Enden abgeht. Der MTG-Kapitän war zwar traurig, aber keineswegs untröstlic­h: „Gerade in heiklen Phasen, vor allem zum Ende hin, ist unser verletzter Ausnahmesp­ieler Aaron Mayer nicht zu ersetzen.“Wohl wahr. Wahr ist aber auch: In den weiteren drei Heimspiele­n am Stück gegen die HSG Albstadt, den HV RW Laupheim und den TSV Bad Saulgau lehrt die Tabelle keine Leerstände mehr. „Jetzt müssen wir, unbedingt“, so Kämpfernat­ur Staudacher unmissvers­tändlich. Unbedingt gewinnen natürlich.

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FOTO: THORSTEN SCHNEIDER Die MTG Wangen (Elia Mayer) verlor auch das Heimspiel gegen den SKV Unterensin­gen.

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