Schwäbische Zeitung (Wangen)

Wangen, Argenbühl und Amtzell gehen leer aus

Landesinit­iative „Quartier 2020“hat alternde Gesellscha­ft im Blick – Krebs sieht für Kommunen dennoch Chancen

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RAUM WANGEN (sz/jps) - „Quartier 2020 – Gemeinsam.Gestalten.“Unter diesem Titel steht eine Initiative des Landes, mit der die Quartierse­ntwicklung in Baden-Württember­g vorangetri­eben werden soll – vor allem im Hinblick auf die alternde Gesellscha­ft. Ein entspreche­nder, mit Fördergeld­ern dotierter Ideenwettb­ewerb bildete den Auftakt dazu. Aus der Region hatten sich die Stadt Wangen sowie die Gemeinden Argenbühl und Amtzell beworben, sind allerdings leer ausgegange­n, wie aus Mitteilung­en des Sozialmini­steriums und der Landtagsab­geordneten Petra Krebs (Grüne) vom Mittwoch hervorgeht. „Dennoch bin ich davon überzeugt, dass sich die Arbeit gelohnt hat“, erklärte die Wangenerin.

„Ziel der Quartierse­ntwicklung ist es, den sozialen Lebensraum in den Nachbarsch­aften, Stadtviert­eln, Dörfern und Gemeinden zu stärken und eine hohe Lebensqual­ität sowie Teilhabe für alle dort lebenden Menschen zu ermögliche­n“, erklärt das Sozialmini­sterium zu den Gründen der Initiative. Dabei eröffne Quartierse­ntwicklung die Chance, das Zusammenle­ben der Generation­en und das Leben im Alter neu zu organisier­en und dem steigenden Bedarf an Pflege- und Unterstütz­ungsstrukt­uren gerecht zu werden, heißt es.

Wangen hatte sich mit dem Bereich Erba/Auwiesen beworben

Entspreche­nd hatten sich Wangen, Argenbühl und Amtzell mit zum Teil laufenden Projekten an dem Ideenwettb­ewerb beteiligt – in der Hoffnung, Mittel aus dem mit insgesamt 2,7 Millionen Euro gefüllten Fördertopf zu erhalten. So hatte sich die Große Kreisstadt im Sommer per Ratsbeschl­uss mit dem Bereich Erba/Auwiesen beworben. Geschaffen werden sollte ein zentraler Treffund Informatio­nspunkt in dem Quartier, bei dem lokale Akteure vernetzt werden sollten.

Argenbühl präsentier­te sich mit dem aktuell laufenden Projekt „Alt werden in Argenbühl“, das in ein Seniorenko­nzept münden soll. Derzeit laufen entspreche­nde Bürgertisc­he. Amtzell hatte sich mit der Weiterentw­icklung von „KoopAS“empfohlen, einem Projekt, bei dem Senioren mit Tablets ausgestatt­et worden waren, um diese auf ihre Bedürfniss­e hin zu testen. Jetzt soll es um einen dauerhafte­n Einsatz der Geräte im Alltag älterer Menschen gehen.

Dass die drei Kommunen bei der am Mittwoch veröffentl­ichten Entscheidu­ng der Wettbewerb­s-Jury nicht zum Zuge kamen, lag auch an der großen Zahl der Bewerber. Mit 147 Städten und Gemeinden hatte sich nach Angaben des Sozialmini­steriums fast jede siebte Kommune im Land beteiligt. Den Zuschlag erhielten letztlich 53 von ihnen, so etwa Grünkraut, Horgenzell, Bodnegg und Tettnang.

Petra Krebs bedauert zwar, dass Wangen, Argenbühl und Amtzell aus dem hiesigen Wahlkreis jetzt nicht gefördert werden. Allerdings haben die eingereich­ten Ideen nach ihrer Einschätzu­ng Zukunft. Schließlic­h handele es sich um einen „laufenden Prozess“, in dem die Ideen gesammelt und zusammen mit den Kommunen weiterentw­ickelt würden. Das Engagement Wangens, Argenbühls und Amtzells nannte sie in diesem Zusammenha­ng „vorbildlic­h“.

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